Regionalliga Nordost

Saisonstart RL Nordost

Auftaktknaller: Erhoffte Kontinuität trifft auf Neubeginn

Am 25. Juli wird die Regionalliga Nordost mit einem spannenden Duell zweier Traditionsvereine eröffnet. Der Chemnitzer FC empfängt den Drittliga-Absteiger Hallescher FC im heimischen Stadion. Die Partie beginnt um 20:20 Uhr und wird live im MDR übertragen. Beide Teams haben ehrgeizige Ziele für die neue Saison und möchten mit einem Sieg in die Spielzeit starten. Im Vorfeld des Spiels gaben die Trainer der beiden Mannschaften, Christian Tiffert und Mark Zimmermann, Einblicke in die Vorbereitungen und ihre Erwartungen.

Der Chemnitzer FC: Kontinuität und Herausforderungen

Christian Tiffert, Cheftrainer des Chemnitzer FC, zeigte sich im Interview auf der Webseite des Vereins optimistisch und lobte die Arbeitsmoral seiner Mannschaft nach den ersten Wochen intensiver Sommervorbereitung. »Es war sehr heiß und wir sind bei der Trainingsarbeit auch im athletischen Bereich sehr intensiv unterwegs gewesen. Daher bin ich froh, dass alle verletzungsfrei durchgekommen sind«, sagte Tiffert. Besonders wichtig für die neue Saison, so der Trainer, wird die Kompensation des Ausfalls von Dejan Bozic sein, der aufgrund von Adduktorenproblemen noch länger fehlen wird. Bozic war in der letzten Saison der Unterschiedsspieler beim CFC und sein Fehlen stellt eine große Herausforderung dar. Tiffert betonte jedoch, dass die Mannschaft bereits in der vergangenen Saison kreative Lösungen gefunden hat, um Ausfälle zu kompensieren.

Tiffert geht in seine sechste Saison beim CFC und sieht in der Kontinuität einen wichtigen Faktor für den Erfolg. »Ich glaube, dass ich von dieser Kontinuität profitiere, weil es die Chance bietet, etwas als Cheftrainer entwickeln zu können«, erklärte er. Die schwierige finanzielle Lage in der vergangenen Saison hat dem Verein geholfen, Demut zu lernen und trotzdem das Beste aus der Situation zu machen. Nun strebt der Verein nach dem nächsten Entwicklungsschritt, ohne dabei die Bodenhaftung zu verlieren.

Die bisherigen Testspiele der Sommervorbereitung nannte der Trainer »vielversprechend«. Tiffert lobte die Qualität der Neuzugänge, die eine erhöhte Torgefährlichkeit mitbringen, insbesondere aus dem Mittelfeld. Der Fokus bei der Kaderplanung lag auf Spielintelligenz und Positionsvielfalt. »Wir haben einen kleineren, aber qualitativ stärkeren Kader im Vergleich zur Vorsaison aufgebaut«, erklärte Tiffert.

Der Hallesche FC: Neubeginn und Ambitionen

Beim Halleschen FC steht nach dem Abstieg in die Regionalliga Nordost ein Neuaufbau bevor. Mark Zimmermann, der neue Cheftrainer, wurde im Rahmen einer Pressekonferenz vor einigen Tagen offiziell vorgestellt. Zimmermann bringt umfangreiche Erfahrungen aus seiner Zeit bei Köln und Jena mit, was ihm ein tiefes Verständnis für die Herausforderungen der Regionalliga Nordost gibt. »Ich war lange Zeit in Jena, dann in der Regionalliga Nord, dort den Aufstieg geschafft und anderthalb Jahre in der Dritten Liga gespielt«, berichtete Zimmermann.

Der Sportdirektor des HFC, Daniel Meyer, seit Ende April im Amt, betonte die besondere Situation, in der sich der Verein nach dem Abstieg befindet: »Unsere Grundsituation war ja relativ klar, dass wir nach dem Abstieg jetzt vor einem kompletten Neuaufbau stehen.« Der Verein verfolgt nicht nur kurzfristige Erfolge, sondern setzt auf eine langfristige Entwicklung.

Zimmermann sieht sich als ruhigen und reflektierten Trainer, der aber auch große emotionale Bindung zum Team und dem Verein entwickeln möchte. Er selbst bezeichnet sich als »einen sehr geselligen Typ, nach außen vielleicht ruhig und besonnen«. Aber er »lebe von Emotionen und möchte diese weitergeben«. Seine Vision ist es, ein Team zu formen, das technisch und taktisch auf hohem Niveau agiert und eine starke Bindung zum Verein und den Fans hat.

Die Erwartungen und der Ausblick

Das Eröffnungsspiel verspricht ein spannendes Duell zu werden, worauf auch die bisherige Bilanz deutet: Beide Teams gewannen jeweils 25 der bisherigen 81 Begegnungen, 31 Partien endeten unentschieden. In den Zahlen steckt die geballte Kraft der sportlichen Vergangenheit beider Vereine. Doch die spielt für Tiffert und Zimmermann offenbar nicht die entscheidende Rolle.

Beide Trainer betonen die Wichtigkeit eines erfolgreichen Saisonstarts. Tiffert freut sich auf das Traditionsduell vor großer Kulisse und TV-Übertragung: »Der HFC, als Drittliga-Absteiger mit einem starken Kader, zählt sich ja selbst zum Favoritenkreis. Aber niemand weiß am ersten Spieltag ganz genau, wo er steht.« Zimmermann hingegen betont die Herausforderungen des Neuaufbaus und die hohen Erwartungen an das Team: »Wir wollen mit diesem Team, das wir entwickeln wollen, einen sehr mutigen, aggressiven Fußball spielen.«

Das Spiel bietet den Fans beider Mannschaften die Gelegenheit, ihre Teams in Aktion zu sehen und die neuen Spieler zu erleben. Für den Chemnitzer FC und den Halleschen FC geht es darum, die Weichen für eine erfolgreiche Saison zu stellen und die ersten Punkte einzufahren. Die Atmosphäre im Stadion und die Live-Übertragung im MDR versprechen einen würdigen Auftakt der Regionalliga Nordost.

 

Text: Holger Elias

Foto Startseite: Gettyimages, Logos über Vereine

Verwendete Quellen: Webseite des Chemnitzer FC, Interview von Henry Buschmann mit Christian Tiffert vom 13.07.2024 / Pressekonferenz des Halleschen FC am 4. Juni 2024 mit Mark Zimmermann

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