Regionalliga Nordost
Regionalliga Nordost: Zusammenfassung Nachholspiele
Chemie – ZFC 1:1 / VSG – FSV 3:1 / CFC – Hertha BSC 1:1

Die Nachholspiele vom Mittwoch (09.04.25): Chemie Leipzig sichert sich im Heimspiel gegen den ZFC Meuselwitz ein spätes 1:1. Nach einem frühen Gegentreffer durch Kießling gelang Wajer in der 78. Minute per Standard der verdiente Ausgleich. Die Alipour-Elf zeigte Moral, bleibt im Abstiegskampf aber weiter unter Druck. - Die VSG Altglienicke besiegt den FSV Zwickau mit 3:1, obwohl die Gäste über weite Strecken das aktivere Team stellten. Zwickau kam in der Schlussminute noch zum Anschluss, kassierte aber postwendend das 1:3 durch einen Konter. Altglienicke präsentierte sich im letzten Drittel effizient, Zwickau ließ zu viele Chancen liegen. - Chemnitz und Hertha BSC II trennen sich im Nachholspiel 1:1 – beide Tore waren echte Schmuckstücke. Aksakal brachte die Gäste mit einem Schlenzer in Führung, Bozic antwortete per Distanzkracher. In einem insgesamt zerfahrenen Spiel fehlte es beiden Teams an Struktur, doch die individuelle Klasse sorgte für Highlights.
Das Nachholspiel am Dienstag (08.04.25): Rot-Weiß Erfurt hat das 110. Thüringenderby gegen den FC Carl Zeiss Jena mit 3:1 (3:0) für sich entschieden und sich für die beiden Niederlagen in der laufenden Saison revanchiert. Bereits zur Pause sorgten Treffer von Caciel und Ugondu für klare Verhältnisse, ehe der Ex-Erfurter Seidemann nach dem Seitenwechsel nur noch Ergebniskosmetik für Jena betrieb. Erfurt festigt mit dem verdienten Heimsieg seinen Platz in der Spitzengruppe der Regionalliga Nordost.
Hier die ausführlichen Berichte:
Punktgewinn: Späte Erlösung für Chemie
BSG Chemie Leipzig – ZFC Meuselwitz 1:1 (0:1)
Nach einem frühen Rückstand und einer über weite Strecken fahrigen ersten Halbzeit gelingt der BSG Chemie Leipzig am Mittwochabend im Nachholspiel gegen den ZFC Meuselwitz ein spätes Remis. Vor 4.549 Zuschauern im Alfred-Kunze-Sportpark sorgte Wajer in der 78. Spielminute nach einer Ecke für den verdienten Ausgleich, nachdem Kießling bereits in der Anfangsphase mit einem Distanzschuss für die Führung der Gäste gesorgt hatte. In einer Partie, die von vielen Nickligkeiten, intensiven Zweikämpfen und mangelnder Zielstrebigkeit geprägt war, gelang es keiner Mannschaft, dauerhaft spielerische Linie zu entwickeln – umso mehr rückten Standardsituationen und individuelle Momente in den Fokus eines kämpferischen Abstiegskrimis.
Es waren keine zehn Minuten gespielt, als sich der erste Riss in der grün-weißen Fassade auftat: Nach einem unsauber verteidigten Ballgewinn im Halbraum ließ Kießling mit einem präzise platzierten Schuss aus 18 Metern die Chemie-Hintermannschaft wie Statisten wirken und markierte die frühe Führung für die Gäste aus Zipsendorf (8.). Es war ein Treffer, der nicht nur auf der Anzeigetafel Wirkung zeigte, sondern auch das Spielgefühl der Hausherren nachhaltig beeinflusste. In der Folge wirkte das Team von Adrian Alipour sichtlich verunsichert, agierte ohne klare Staffelung im Spielaufbau, verlor im Zentrum regelmäßig die Anschlussaktionen und produzierte eine Vielzahl technischer Unsauberkeiten im Übergangsspiel.
Zwar versuchte die BSG durch vermehrte Flankenläufe über Asare und Brügmann Druck aufzubauen, doch es fehlte sowohl an Tempo in der Ballzirkulation als auch an Präzision in den Hereingaben. Die aussichtsreichste Gelegenheit der ersten Hälfte vergab Oke, der einen Flachpass aus 14 Metern über das Tor jagte (45.+1). Auch Ratifo wirkte im Zentrum zwar bemüht, blieb aber gegen die kompakt stehende Viererkette um Rehder und Keßler weitgehend isoliert. Meuselwitz hingegen kontrollierte das Geschehen aus einer stabilen Grundordnung heraus und setzte über Hansch und Pauling immer wieder Nadelstiche in der Offensive – ohne jedoch zwingende Abschlüsse zu kreieren.
Zur zweiten Halbzeit brachte Alipour mit Mauer für Mast frische Impulse im offensiven Mittelfeld. Die Spielanlage der Gastgeber wurde nun zielgerichteter, das Pressing höher und strukturierter. In der 50. Minute stand Ratifo nach einer Flanke goldrichtig, konnte den Ball aber nicht entscheidend auf das Tor bringen, im Nachsetzen unterlief Oke ein fataler Luftschuss. Es waren Szenen, die die Seelenlage der Leutzscher treffend illustrierten: Viel Aufwand, wenig Ertrag. Auch die Einwechslung von Wajer in der 59. Minute sollte sich zunächst nicht unmittelbar im Spielverlauf niederschlagen, doch die Körpersprache der Gastgeber war nun eine andere – der unbedingte Wille, das Spiel zu drehen, war sichtbar.
Das Zentrum, in der ersten Hälfte Schwachstelle, wurde durch Mauer und Asare besser kontrolliert. Brügmann übernahm als Standard-Spezialist immer mehr Verantwortung und schlug mehrere gefährliche Ecken in den Strafraum. Zwickaus Schlussmann Sedlak rückte dabei mehrfach in den Mittelpunkt, unter anderem mit starken Paraden gegen Wajer (68.) und Kaymaz (81.). Der ZFC agierte nun tief stehend, verlagerte sich auf Konterabsicherung und brachte mit Schmidt und Rotfuß frische Kräfte für die Schlussphase.
Der ersehnte Ausgleich fiel in der 78. Minute – und wieder war es eine Standardsituation, die das Spiel veränderte. Nach einer Ecke von Brügmann legte Ratifo per Kopf quer, Wajer reagierte am schnellsten und stocherte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Es war der gerechte Ausgleich in einer Partie, in der Chemie über den zweiten Abschnitt hinweg das Spiel dominierte, Meuselwitz aber durch disziplinierte Defensivarbeit stets gefährlich blieb.
Die Schlussphase war geprägt von hoher Intensität, vielen kleinen Fouls und einer spürbaren Erschöpfung beider Mannschaften. Zwickau verteidigte mit letzter Kraft, Chemie drängte auf den Siegtreffer. In der Nachspielzeit verpasste Mauer mit einem Kopfball die Entscheidung (90.+3), Sedlak sicherte mit einer souveränen Flugparade bei einer weiteren Hereingabe von Brügmann das Remis für den ZFC.
Für Chemie Leipzig ist das 1:1 mehr als nur ein Achtungserfolg. Nach dem enttäuschenden Derby gegen Lok zeigt das Team Moral, rehabilitiert sich in der zweiten Halbzeit und beweist, dass die Mannschaft intakt ist – auch wenn der tabellarische Druck weiterhin groß bleibt. Meuselwitz hingegen nähert sich mit diesem Auswärtspunkt der endgültigen Absicherung in der unteren Tabellenhälfte. Spielerisch blieb das Duell unter den Erwartungen, doch die emotionale Wucht, mit der beide Fanlager das Spiel begleiteten, verlieh der Begegnung eine Bedeutung über das reine Resultat hinaus.

Bozic' Kunstschuss rettet CFC das Remis

Chemnitzer FC – Hertha BSC II 1:1 (0:0)
In einer über weite Strecken zerfahrenen, aber taktisch intensiv geführten Nachholpartie der Regionalliga Nordost lieferten sich der Chemnitzer FC und die U23 von Hertha BSC am Mittwochabend ein Duell, das nur phasenweise dem Anspruch an strukturierten Kombinationsfußball genügte – jedoch durch zwei brillante Einzelaktionen beider Offensivreihen entschieden wurde. Während die Gäste aus der Hauptstadt durch ein formvollendetes Kunstwerk von Muhammed Aksakal in Führung gingen (59.), war es der lange glücklose Filip Bozic, der mit einem wuchtigen Distanzschuss den Punktgewinn für die Himmelblauen sicherte (77.). Am Ende stand ein leistungsgerechtes 1:1, das weniger durch systematische Spielidee als durch Momente individueller Klasse in Erinnerung bleibt.
Die Anfangsphase offenbarte rasch, womit beide Trainerteams gerechnet haben dürften: Ein physisch geprägtes Spiel zweier formstarker, jedoch fußballerisch limitierter Mannschaften, die ihre Offensivakzente primär über vertikale Zuspiele und Flankenläufe suchten. Der Chemnitzer FC, nach dem Befreiungsschlag gegen Luckenwalde mit Selbstbewusstsein ausgestattet, versuchte sich zunächst in der Rolle des Spielgestalters, ließ dabei jedoch Präzision und Struktur im Übergangsspiel vermissen. Tobias Müller und Rücker bemühten sich, das Zentrum zu schließen, gerieten jedoch gegen den dynamischen Michelbrink sowie gegen den tief agierenden Ajvazi immer wieder ins Hintertreffen.
Herthas junge Mannschaft, personell durch die Rückkehr von Ben-Hatira sowie das Startelfdebüt von U19-Spieler Koldzic ergänzt, zeigte sich reif in der Raumaufteilung und lauerte geduldig auf Umschaltmomente. Die hochstehenden Außenverteidiger – vor allem Berner auf der linken Seite – suchten dabei regelmäßig den schnellen Aksakal, der im Eins-gegen-eins immer wieder gefährlich wurde und Zickert wie Walther vor Probleme stellte.
Die erste Hälfte war arm an strukturiertem Aufbau, jedoch reich an spektakulären Momenten – jeweils initiiert durch individuelle Klasse. Zunächst verpasste Damer mit einem sehenswerten Hackenvolley nach Bozic-Flanke knapp das Tor des Monats (21.), kurz darauf jagte Bozic selbst einen Ball aus über 30 Metern per Dropkick Richtung Winkel – Hertha-Keeper Goller konnte gerade noch mit den Fingerspitzen parieren (40.). Auch Seo hatte in der 44. Minute die Führung auf dem Fuß, scheiterte jedoch im Lupfversuch aus spitzem Winkel.
Hertha zeigte sich auf der Gegenseite präziser in der Raumfindung und war bei Standardsituationen stets gefährlich: Aksakal, omnipräsent in seinem Bewegungsradius, köpfte zunächst noch vorbei (26.), ehe er nach Wiederanpfiff die Szene des Abends setzte.
In der 59. Minute war es Ajvazi, der das Zentrum überbrückte und links auf Aksakal spielte. Der 20-Jährige drehte nach innen, narrte Walther mit einem schnellen Richtungswechsel und schlenzte den Ball mit maximaler Eleganz in den rechten oberen Torwinkel – Adamczyk blieb chancenlos. Es war ein Treffer, der in seiner Leichtigkeit an große Zeiten im Berliner Offensivspiel erinnerte und Herthas Spielanlage belohnte.
Chemnitz reagierte mit einem Dreifachwechsel (64.) und verlegte sich nun auf druckvolles Angriffspressing. Fischer brachte mehr Tiefe ins Offensivspiel, Baumgart stabilisierte das Zentrum. Dennoch wirkte das Spiel des CFC weiterhin überhastet. Immer wieder waren es lange Bälle, die in der Berliner Innenverteidigung um Matiebel verpufften. Hertha hätte mit einem entschlosseneren Abschluss Ben-Hatiras in der 69. Minute alles klar machen können – der Schuss aus dem Rückraum flog jedoch weit über das Tor.
So blieb es Bozic überlassen, das Spiel in der 77. Minute zu egalisieren. Aus 30 Metern ohne Druck und ohne Anspieloption fasste sich der Mittelstürmer ein Herz und drosch die Kugel mit seiner linken Klebe unhaltbar ins linke Eck – ein Ausrufezeichen und eine Referenz an sein Potenzial, das er zu selten in klare Zahlen überführen konnte.
Die letzten Minuten gehörten einem wild anlaufenden Chemnitzer FC, der Hertha tief in deren Hälfte presste. Fischer und Damer kombinierten sich mehrfach bis an den Fünfmeterraum, doch Goller blieb souverän. Ein Seitfallzieher-Versuch von Bozic (86.) und eine weitere Kopfballchance von F. Müller (82.) blieben letztlich ebenso folgenlos wie Herthas sporadische Konter über Kizildemir und Aksakal, der bei einem finalen langen Ball (90.) die Kontrolle verlor.
Zwickau verzweifelt – VSG-Konter bringt Entscheidung

VSG Altglienicke – FSV Zwickau 3:1 (0:0)
In einem Nachholspiel der Regionalliga Nordost, das bezeichnend für die Unwägbarkeiten einer kräftezehrenden Rückrunde stand, unterlag der FSV Zwickau am Mittwochabend bei der VSG Altglienicke mit 1:3. Was sich nach einem klaren Resultat liest, war in Wahrheit eine bis zur letzten Spielminute offene, von intensiver Zweikampfführung und taktischer Disziplin geprägte Begegnung, in der die Gäste aus Westsachsen über weite Strecken das dominantere Team stellten, sich jedoch in den entscheidenden Momenten defensiv nicht resolut genug präsentierten. Altglienicke traf in einer Partie ohne nennenswerte spielerische Glanzlichter dreimal aus Umschaltsituationen – und bestrafte Zwickaus späte Risikobereitschaft mit chirurgischer Effizienz.
Bereits die ersten Minuten der Begegnung im weiten Rund des Hans-Zoschke-Stadions deuteten an, dass es kein fußballerisches Feuerwerk werden würde. Zwar bemühte sich die VSG, über hohe Ballbesitzanteile Spielkontrolle zu erlangen, doch sowohl das Zentrum um Saghiri und Deziel Jr. als auch die offensive Dreierreihe blieb lange ohne Durchschlagskraft. Zwickau agierte zunächst aus einer kompakten 4-2-3-1-Formation heraus und setzte auf situatives Pressing, ohne jedoch in den Umschaltmomenten klare Überzahlsituationen kreieren zu können. Das erste wirkliche Ausrufezeichen setzte der FSV dann in Minute 30, als Dittrich nach einem klugen Laufweg im Strafraum zum Abschluss kam, doch an einer Glanzparade von VSG-Schlussmann Zwick scheiterte.
Altglienicke fand offensiv in Hälfte eins nur sporadisch statt. Der Versuch von Türpitz, in der 14. Minute aus kurzer Distanz einzuschieben, blieb ebenso unvollendet wie mehrere verunglückte Distanzschüsse von J. Manske. Bezeichnend war, dass bis zur Pause die auffälligsten Szenen außerhalb des Spielgeschehens lagen – etwa im lautstarken Zwickauer Auswärtsblock, der seine Mannschaft unermüdlich anfeuerte. Die Halbzeitbilanz: viel Willen, wenig Struktur, keine Tore.
Die zweite Hälfte begann mit verändertem Personal bei der VSG – Bokake kam für den unauffälligen Sanogo – und spürbar mehr Entschlossenheit auf Seiten des FSV. Ein beinahe kurioser Einwurf brachte Könnecke in Minute 49 aus kurzer Distanz zum Abschluss, doch erneut war Zwick zur Stelle. Dass kurz darauf Altglienicke in Führung ging, war Ausdruck der Effizienz der Hausherren: Nach einer Ecke stieg Innenverteidiger Kapp am höchsten und wuchtete den Ball per Kopf unhaltbar ins rechte Eck (53.). Es war der Auftakt zu einer Partie, die fortan von offenen Räumen und wechselnden Angriffswellen geprägt war.
Zwickau reagierte, wie man es von einer ambitionierten Mannschaft erwarten kann. Die Hereinnahmen von Pilger, Martens und Kuffour brachten frische Impulse im Mittelfeld. Herrmann kurbelte über die linke Außenbahn an, Eixler verpasste mit einem wuchtigen Distanzschuss den Ausgleich nur knapp (71.). Doch just in dieser Phase, als sich das Momentum zugunsten der Gäste zu verschieben schien, nutzte Altglienicke eine weitere Nachlässigkeit im Rückraum der Gäste. Nach einer Parade von Hiemann gegen Türpitz landete der Abpraller bei J. Manske, der ohne große Gegenwehr aus zentraler Position zum 2:0 einschob (67.).
Das Team von Rico Schmitt bewies in der Folge Moral. Die "Schwäne" warfen alles nach vorn, verteidigten hoch, setzten auf frühes Gegenpressing und kamen in der 90. Minute durch den eingewechselten Klein zum verdienten Anschluss. Dessen Abschluss von der Strafraumgrenze schlug wie ein Strahl im langen Eck ein – ein Tor, das pure Willenskraft widerspiegelte und die Hoffnung auf einen Punktgewinn neu entfachte. Doch jene Hoffnung wurde bereits im nächsten Gegenstoß zunichte gemacht: Die Hausherren konterten schulbuchmäßig, und der kurz zuvor eingewechselte Mensah markierte im direkten Gegenzug das 3:1 (90.+1). Es war die Antwort eines Teams, das in diesem Spiel nicht mehr investierte, aber zielstrebiger und kaltschnäuziger agierte.
Zwickau hingegen zahlte den Preis für fehlende Durchschlagskraft und eine zu passive Restverteidigung in kritischen Situationen. Die Niederlage ist in ihrer Entstehung unglücklich, aber letztlich symptomatisch für die Schwankungen im Spiel des FSV, der zwar optisch dominierte, jedoch keine Stabilität zwischen Defensive und Offensive entwickeln konnte.
Erfurt gelingt Derby-Revanche gegen Jena

FC Rot-Weiß Erfurt – FC Carl Zeiss Jena 3:1 (3:0)
Mit einer eindrucksvollen ersten Halbzeit hat sich der FC Rot-Weiß Erfurt im 110. Thüringenderby gegen den Rivalen FC Carl Zeiss Jena für die bisherigen Niederlagen dieser Saison rehabilitiert und den Anspruch auf die Vorherrschaft im Freistaat untermauert. Vor 15.040 enthusiastischen Zuschauern im ausverkauften Steigerwaldstadion entschieden drei präzise herausgespielte Treffer von Caciel (8.) und zweimal Ugondu (21./43.) bereits vor der Pause die einseitige Begegnung. Jenas zwischenzeitlicher Anschluss durch Kay Seidemann (49.) brachte zwar neue Hoffnung, blieb jedoch letztlich folgenlos.
Es war ein Derby unter Strom. Beide Mannschaften gingen personell angeschlagen in die Begegnung, doch Erfurt hatte die größere Wucht und vor allem: einen Plan. Bereits in der achten Minute setzte sich Kusi Caciel nach einem entschlossenen Dribbling im Strafraum gegen die indisponierten Verteidiger der Gäste durch und schlenzte den Ball unhaltbar in den Winkel – ein frühes Traumtor, das wie ein Weckruf auf das Erfurter Spiel wirkte. In der Folge setzte RWE den Gegner durch aggressives Gegenpressing und schnelles Umschaltspiel immer wieder unter Druck, während sich Jena kaum aus der eigenen Hälfte befreien konnte.
Der zweite Treffer war sinnbildlich für Erfurts Spielidee: Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld wurde Ugondu mit einem präzisen Querpass von Aboagye bedient und musste nur noch einschieben (21.). Jenas Defensive wirkte in dieser Phase überfordert, auch weil die taktische Absicherung im Zentrum fehlte und die Laufwege der Erfurter Angreifer nicht kontrolliert wurden. Es war nicht nur das Resultat eines klaren Planes, sondern auch der sichtbaren Emotionalität, mit der Erfurt das Derby annahm – geprägt von der Erinnerung an die 1:5-Hinspielniederlage und dem Wunsch nach sportlicher Wiedergutmachung.
Während Erfurts Fans ihre Mannschaft mit ohrenbetäubendem Lärm nach vorne peitschten, zerfiel Jena zunehmend in Einzelteile. Die frühe Auswechslung von Richter (22.) nach einem rüden Foulspiel und die damit verbundenen Umstellungen verschärften die strukturellen Probleme im Spiel der Gäste. Erfurt hingegen ließ nicht locker: In der 43. Minute war es erneut Ugondu, der nach einem gewonnenen Kopfballduell von Aboagye den Ball im Lauf mitnahm, Torhüter Liesegang umkurvte und souverän zum 3:0-Halbzeitstand abschloss.
Zu diesem Zeitpunkt war die Partie bereits entschieden – auch wenn der Pausenpfiff vor allem für Jena wie eine Erlösung wirkte. Dass die Mannschaft von Henning Uluc in der ersten Halbzeit keine einzige klare Torchance erspielen konnte, war Ausdruck eines überforderten und taktisch unterlegenen Auftritts.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich Jena zunächst verbessert. Die Einwechslungen von Krämer und Zank brachten frisches Personal und als Seidemann einen abgefälschten Ball aufnahm, seinen Gegenspieler Moritz tunnelte und zum 1:3 einschob (49.), schien kurzzeitig so etwas wie Hoffnung auf eine Aufholjagd aufzuflammen. Doch sie blieb Episode.
Erfurt verlor zwar an Intensität, doch ließ in der Defensive kaum mehr gefährliche Abschlüsse zu. Einzig eine Szene in der 59. Minute, als Löder aus kurzer Distanz zum Schuss kam und in letzter Sekunde gestört wurde, hätte das Spiel noch einmal spannend machen können. Ansonsten war es vor allem Torhüter Otto, der Ruhe ausstrahlte und das Angriffsspiel Jenas durch souveränes Stellungsspiel wiederholt neutralisierte.
In der Schlussphase entwickelte sich die Partie zunehmend zu einem zerfahrenen Kräftemessen, in dem gelbe Karten die technische Linie ablösten. Insgesamt acht Verwarnungen, davon fünf gegen Erfurt, dokumentieren die ruppige Gangart – ein klassisches Derbyszenario, das im Verlauf an spielerischer Qualität, nicht aber an emotionaler Dichte einbüßte.
Trainer Gerber reagierte auf den abnehmenden Druck durch kluge Wechsel: Langner stabilisierte das Zentrum, während Felßberg und Trübenbach in der Offensive neue Impulse setzen sollten. Der Matchplan ging auf – das vierte Tor fiel nicht, wurde jedoch auch nicht mehr benötigt. Erfurt verwaltete den Vorsprung mit der Abgeklärtheit eines Spitzenklubs und durfte sich am Ende über eine in dieser Deutlichkeit überraschende, aber hochverdiente Revanche freuen.

Nullnummer mit Wert: Plauen schöpft Hoffnung

VFC Plauen – SV Babelsberg 03 0:0
In einem intensiven, phasenweise hitzigen Nachholspiel des 23. Spieltags der Regionalliga Nordost erkämpfte sich der VFC Plauen vor 835 Zuschauern ein torloses Remis gegen den SV Babelsberg 03 – ein Ergebnis, das bezeichnend für die prekäre Lage beider Mannschaften ist. Während die Vogtländer nach einer engagierten ersten Halbzeit in der zweiten Hälfte tief in die Defensive gedrängt wurden, verpassten die Gäste mehrfach die mögliche Entscheidung. Die Latte, ein starker Torwart und das Unvermögen des Gegners sorgten dafür, dass beim VFC wenigstens der erste Punkt unter dem neuen Trainer Sedat Gören verbucht werden konnte. Ein Achtungserfolg – und doch zu wenig im Kampf gegen den Abstieg.
Wenn ein 0:0-Spiel dennoch die Nerven strapaziert, spricht das nicht für fußballerischen Glanz, wohl aber für die Dringlichkeit der Lage. Beim Tabellenletzten aus Plauen geht es um das nackte Überleben in der Liga. Und obwohl die Begegnung ohne Treffer blieb, war sie reich an Szenen, die den Abstiegskampf in seiner ganzen Bitterkeit offenlegten: viel Kampf, viele Unterbrechungen, ein Hauch von Verzweiflung – und dennoch ein Hoffnungsschimmer. Für die Babelsberger hingegen wurde das Remis zur gefühlten Niederlage, nachdem sie den VFC über weite Strecken der zweiten Halbzeit in dessen Hälfte einschnürten, aber den Ball nicht über die Linie brachten.
Die Woche vor der Partie hatte es in sich. Der VFC Plauen tauschte nicht nur mehrere Spieler, sondern auch das komplette Trainerteam aus. Neben Chefcoach Karsten Oswald mussten auch Co-Trainer Kevin Brettfeld und Torwarttrainer Oliver Dix gehen. Die Entscheidung, sich von langjährigen Identifikationsfiguren zu trennen, sorgte für Unmut im Umfeld, zumal der neue Cheftrainer Sedat Gören in seinen ersten drei Spielen leer ausgegangen war. Doch gegen Babelsberg zeigte sich die Elf zumindest in der Anfangsphase stabilisiert. Die Startelf wurde kräftig durchgemischt – mit vier neuen Akteuren, darunter Kapitän Daniel Heinrich, der die Defensive zu organisieren wusste.
In der Anfangsphase dominierte Babelsberg den Ballbesitz, fand aber kaum Lücken gegen zwei tief gestaffelte Plauener Viererketten. Die Gastgeber agierten abwartend, lauerten auf Umschaltmomente und versuchten über die Flügel um Martynets und Kämpfer Nadelstiche zu setzen. In der 34. Minute zwang eine scharfe Flanke von Kämpfer Babelsbergs Keeper Stein zur ersten Glanztat. Kurz vor der Pause dann die große Gelegenheit: Fabio Riedl scheiterte aus zentraler Position an Stein (43.), bevor dieser auch in der 45. Minute gegen einen flachen Distanzschuss desselben Spielers zur Stelle war. Plauen hatte nun Oberwasser – doch das Momentum verpuffte in der Pause.
Nach Wiederanpfiff übernahm Babelsberg das Kommando. Die Mannschaft von Cheftrainer Predrag Uzelac erhöhte das Tempo, spielte direkter und kam durch Maciejewski (48.) und Lang (64.) zu hochkarätigen Chancen. Doch entweder verhinderte das Aluminium – wie bei Maciejewskis Abschluss an die Lattenkante – oder der stark aufgelegte Plauener Schlussmann Jakob Pieles vereitelte den Einschlag. Auch ein vermeintlicher Treffer von Routinier Daniel Frahn wurde wegen Abseits nicht gegeben (61.). Die Gastgeber hatten nun Mühe, überhaupt für Entlastung zu sorgen, und standen in der eigenen Hälfte teils mit neun Feldspielern in der letzten Linie.
In der 86. Minute keimte dann für einen Wimpernschlag Hoffnung auf: Babelsbergs Keeper Stein schlug über den Ball, der eingewechselte Akindele roch den Fauxpas, doch kam einen Schritt zu spät. Es blieb beim torlosen Remis – einer Begegnung, die symptomatisch ist für die Situation beider Klubs. Plauen steht trotz des ersten Punkterfolgs unter Gören weiter mit dem Rücken zur Wand. Acht Zähler beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer. Babelsberg wiederum kommt nicht entscheidend von der Stelle und bleibt mit 31 Punkten im unteren Mittelfeld der Tabelle stecken, weit entfernt von jedem Sicherheitsgefühl.
Plauen zeigte in Halbzeit eins, dass Leidenschaft und Wille noch vorhanden sind. Doch in Hälfte zwei war der VFC weitestgehend nur noch passiver Statist im Spiel der Babelsberger, die zwar feldüberlegen, aber vor dem Tor erschreckend inkonsequent agierten. Am Ende steht ein torloses Remis, das nur auf dem Papier wenig hergibt – in Wirklichkeit jedoch eine Momentaufnahme zweier Teams im Suchmodus ist. Während sich der SV Babelsberg für seine Spielkontrolle nicht belohnen konnte, rettete sich der VFC mit Herz, Glück und einem Torwart in Hochform über die Ziellinie.
Später Elfer bringt späten Befreiungsschlag

FSV 63 Luckenwalde – FC Viktoria 1889 Berlin 1:0 (0:0)
In einer über weite Strecken umkämpften, von taktischer Vorsicht und fehlender Zielstrebigkeit im letzten Drittel geprägten Begegnung sicherte sich der FSV 63 Luckenwalde am Dienstagabend durch einen verwandelten Strafstoß in der Nachspielzeit einen eminent wichtigen 1:0-Heimsieg gegen den FC Viktoria 1889 Berlin. Das Spiel im Werner-Seelenbinder-Stadion entwickelte sich lange Zeit zu einem Abnutzungskampf im Mittelfeld – mit einem späten, dramatischen Höhepunkt, der die brandenburgischen Gastgeber im Abstiegskampf zurück ins Rennen wirft.
Der Druck auf die Mannschaft von Trainer Michael Braune war vor der Partie spürbar, galt es doch, den Anschluss an das rettende Ufer herzustellen. Die Berliner Viktoria, mit zwei Siegen im Gepäck angereist, schien derweil gewillt, ihren Positivtrend fortzusetzen und sich aus der gefährdeten Zone weiter zu entfernen. Entsprechend intensiv begann das Spiel, ohne jedoch in der ersten Halbzeit zwingende Offensivaktionen hervorzubringen. Beide Teams agierten mit Vorsicht, neutralisierten sich weitgehend im Zentrum, und Torchancen blieben Mangelware. Der FSV ließ die nötige Konsequenz im letzten Drittel vermissen, während Viktoria auf Ballkontrolle setzte, aber ohne Tiefgang blieb.
Zur Pause reagierte Braune und brachte mit Mattmüller und Koplin zwei frische Kräfte, um die defensive Stabilität zu wahren und zugleich neue Impulse über die Außenbahnen zu setzen. Tatsächlich gelang es Luckenwalde fortan besser, die Räume zwischen den Linien zu bespielen, ohne jedoch in der Box entscheidend präsent zu werden. Viktoria stellte sich ihrerseits zunehmend auf ein Remis ein, der eigene Offensivdrang verflachte nach der Einwechslung von Dikarev für Elekwa (60.) spürbar. Erst mit dem späten Doppelwechsel von Littbarski und Phong (80.) versuchten die Berliner, nochmals Impulse zu setzen – ohne Erfolg.
Das Spiel schien auf eine torlose Punkteteilung hinauszulaufen, als in der ersten Minute der Nachspielzeit die bis dahin geordnete Berliner Defensive einen Moment lang die Orientierung verlor. Nach einem Angriff über die linke Seite und einer undurchsichtigen Szene im Strafraum entschied der Unparteiische auf Strafstoß – eine Entscheidung, die zwar nicht ohne Widerspruch blieb, aber letztlich vertretbar war. Fabio Schneider übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher zum umjubelten 1:0 (90.+1). Die Erleichterung auf Seiten der Gastgeber war spürbar – zum zweiten Mal in Folge entschied ein Treffer in letzter Minute ein Spiel zugunsten des FSV, der sich damit auf Tabellenrang 16 vorschiebt und den direkten Anschluss an die Nichtabstiegsplätze wahrt.
Die Gäste aus Berlin hingegen müssen den Blick wieder verstärkt nach unten richten. Zwar zeigte Viktoria phasenweise die reifere Spielanlage, doch fehlte im Angriffsdrittel jegliche Durchschlagskraft, um die Partie selbst in eine günstige Richtung zu lenken. Die Defensive, bis zum Elfmeter stabil, ließ letztlich in der entscheidenden Szene die Kompaktheit vermissen. Es bleibt eine ärgerliche Niederlage, die den leichten Aufwärtstrend der vergangenen Spiele jäh unterbricht.
Für Luckenwalde war es der fünfte Saisonsieg – und womöglich der bedeutendste. Denn mit Blick auf die Rückrundentabelle, in der die Brandenburger mittlerweile auf dem siebten Rang rangieren, ist das Momentum nun klar auf Seiten des FSV. Am kommenden Wochenende beim Chemnitzer FC wartet jedoch ein Prüfstein ganz anderer Kategorie.
Thriller in Zwickau: Erfurt verspielt Führung

FSV Zwickau – FC Rot-Weiß Erfurt 3:2 (0:1)
In einer hochklassigen und dramatischen Begegnung der Regionalliga Nordost hat der FSV Zwickau nach großem Kampf einen 3:2-Heimsieg gegen Rot-Weiß Erfurt gefeiert. Vor 5.878 begeisterten Zuschauern im Zwickauer Stadion gelang es den Gastgebern, einen zweimaligen Rückstand zu drehen und die Partie nach einer spektakulären zweiten Halbzeit für sich zu entscheiden. Entscheidend waren dabei vor allem die enorme Willenskraft der Zwickauer und eine überragende zweite Hälfte, in der sie die Thüringer regelrecht überrollten.
Bereits nach unglaublichen zwölf Sekunden hatte Rot-Weiß Erfurt durch Ugondu die Führung erzielt, als dieser einen Fehler von Ziemer eiskalt bestrafte und aus kurzer Distanz vollendete. Die Gäste dominierten fortan die Anfangsphase mit druckvollem Offensivspiel und bissiger Zweikampfführung. Der FSV Zwickau brauchte einige Minuten, um sich von diesem frühen Schock zu erholen und fand erst nach gut einer Viertelstunde besser ins Spiel. Erste Chancen von Martens und Zimmermann deuteten an, dass die Hausherren keineswegs gewillt waren, kampflos klein beizugeben.
Dennoch blieb Erfurt gefährlicher und hätte durch eine fulminante Distanzrakete von Ugondu in der 44. Minute beinahe erhöht, doch der Ball klatschte an die Querlatte des Zwickauer Gehäuses. So ging es mit der verdienten Führung für die Gäste in die Kabinen.
Die zweite Hälfte begann fulminant für den FSV Zwickau: Direkt nach Wiederanpfiff flankte Herrmann präzise auf Eixler, der mit einem satten Abschluss den Ausgleich erzielte (46.). Zwickau drängte anschließend vehement und hätte kurz darauf fast die Führung erzielt, doch Erfurts Torwart Otto reagierte bei einem Kopfball von Ziemer glänzend (50.).
Doch mitten in diese Drangphase hinein schlug Erfurt überraschend zurück: Eine Ecke von links verwandelte Dabo per Direktabnahme aus sechs Metern zum 2:1 für die Gäste (56.). Zwickau zeigte sich jedoch unbeeindruckt und antwortete prompt: Nur sechs Minuten später köpfte Somnitz nach einer scharfen Flanke ins lange Eck – erneut Ausgleich (62.).
Beflügelt vom neuerlichen Treffer spielte Zwickau weiter nach vorn und erzwang in der 69. Minute die erstmalige Führung: Zimmermann nutzte eine unglückliche Kopfballverlängerung von Erfurts Fabinski und schob aus kurzer Distanz eiskalt zum 3:2 ein.
In der Schlussphase warf Erfurt noch einmal alles nach vorn, doch die Defensive der Gastgeber hielt stand. Zwickaus Torhüter Hiemann sicherte mit mehreren souveränen Aktionen die knappe Führung, während die Gäste vergeblich auf den Ausgleich drängten. Am Ende blieb es beim hart erkämpften 3:2-Erfolg für die Westsachsen, der von den Fans frenetisch gefeiert wurde.
Chemie dominant, Greifswald effektiv

Greifswalder FC – BSG Chemie Leipzig 0:0
In einer intensiven, aber torlosen Regionalliga-Partie zwischen dem Greifswalder FC und der BSG Chemie Leipzig konnten am Ende beide Mannschaften lediglich einen Punkt verbuchen. Vor 1.291 Zuschauern im Volksstadion – darunter mehr als 700 mitgereiste Fans aus Leipzig-Leutzsch – dominierte Chemie über weite Strecken das Geschehen, scheiterte jedoch immer wieder an der eigenen Chancenverwertung und der kompakten Abwehrleistung der Gastgeber. Trotz zahlreicher Gelegenheiten schafften es die Sachsen nicht, ihre Feldüberlegenheit in etwas Zählbares umzusetzen, während Greifswald erst spät ins Spiel fand und beinahe mit einem Lucky Punch noch den Spielverlauf auf den Kopf gestellt hätte.
Die Gäste aus Leipzig zeigten von Beginn an, dass sie die lange Anreise an die Ostsee keineswegs nur für einen Punktgewinn angetreten hatten. Bereits nach wenigen Sekunden verpasste Dennis Oke eine gefährliche Hereingabe von rechts knapp. Chemie setzte früh auf schnelles Umschaltspiel und versuchte, mit präzisen Pässen in die Schnittstellen der Greifswalder Abwehr einzudringen. Doch entweder fehlte im letzten Drittel die Genauigkeit, oder die gut organisierte Defensive um GFC-Abwehrchef Jovan Vidovic hielt den Angriffen stand.
Die beste Möglichkeit des ersten Durchgangs hatte erneut Oke, der nach 44 Minuten den Ball knapp über den Querbalken zirkelte. Greifswald hingegen wirkte über weite Strecken harmlos und ideenlos. Besonders das Fehlen ihres Top-Torjägers Stanley Ratifo, der noch von Länderspielreisen zurückerwartet wird, machte sich bemerkbar. Soufian Benyamina blieb weitgehend isoliert und fand kaum Bindung zum Spiel seiner Mannschaft.
Nach dem Seitenwechsel brachte Interimstrainer David Bergner mit Jannis Engel frischen Wind in die Greifswalder Defensive, was zunächst wenig an der Dominanz der Gäste änderte. Chemie drängte weiterhin mit Nachdruck, ließ dabei jedoch wiederholt gute Chancen liegen. So scheiterte Manassé Eshele Mäder mit einem abgeblockten Versuch, während Anton Kanther Marino aus aussichtsreicher Position nur Jakubov im Greifswalder Tor prüfte.
Erst nach gut 70 Minuten erwachte die Heimelf plötzlich und wagte sich offensiver nach vorne. Lucas Griebsch setzte mit einem beherzten Distanzschuss, der knapp am Tor vorbei strich, das erste ernsthafte Signal der Gastgeber. Die Schlussphase gehörte dann klar den Ostseestädtern, die nun entschlossen auf Sieg spielten. In der 83. Minute sorgte der eingewechselte Robert Kratzer mit einem beherzten Solo für die größte Greifswalder Torchance. Sein Schuss verfehlte jedoch hauchdünn den linken Pfosten.
Chemie Leipzig wirkte in den letzten Minuten der Partie zunehmend verunsichert und verlor an defensiver Stabilität. Die Greifswalder drängten jetzt energisch auf den entscheidenden Treffer, fanden jedoch kein Mittel, um den aufmerksamen Chemie-Schlussmann Benjamin Bellot zu überwinden. So blieb es am Ende bei einem torlosen Remis, das den Gästen aus Leipzig angesichts des Spielverlaufs sicherlich weniger schmecken dürfte als dem gastgebenden Greifswalder FC, der sich spät, aber effektiv gegen die drohende Heimniederlage stemmte.
Die Sachsen aus Leutzsch dürften angesichts der Vielzahl an vergebenen Gelegenheiten auf der langen Rückreise hadern, während Greifswald den Punktgewinn aufgrund der deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit durchaus als Erfolg verbuchen darf.

Dynamo dreht irre Partie in Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf – BFC Dynamo 3:5 (3:1)
In einer denkwürdigen Regionalliga-Begegnung hat der BFC Dynamo beim Auswärtsspiel gegen Hertha Zehlendorf eine nahezu sensationelle Aufholjagd hingelegt und letztlich mit 5:3 triumphiert. Vor der Pause sah zunächst alles nach einem Überraschungserfolg des Underdogs aus Zehlendorf aus, der zwischenzeitlich komfortabel mit 3:1 in Führung lag. Doch nach dem Seitenwechsel überrollten die Gäste aus Ostberlin die Hausherren mit einer beeindruckenden spielerischen und kämpferischen Leistung, erzielten vier Tore in Folge und sicherten sich am Ende verdient drei wichtige Punkte.
Dabei begann die Partie für den favorisierten BFC Dynamo äußerst verheißungsvoll. Bereits in der 3. Spielminute brachte Rufat Dadashov sein Team früh in Führung. Der dynamische Angreifer nutzte einen Moment der Unaufmerksamkeit in der Defensive der Gastgeber und verwandelte eiskalt. Doch anstatt dadurch Sicherheit zu gewinnen, verloren die Gäste zunehmend den Zugriff auf das Spielgeschehen.
Die Antwort der Hertha ließ nicht lange auf sich warten. Schon in der 9. Minute egalisierte Cenker Yoldas die Führung des BFC. Beflügelt von diesem schnellen Ausgleich zeigte Zehlendorf nun spielerische Stärke und taktische Reife, was die Gäste sichtlich überraschte. Louis Wagner brachte die Hausherren nach 26 Minuten in Front und Bruno Ott erhöhte in der 43. Minute sogar auf 3:1, nachdem er eine Unsicherheit der Dynamo-Abwehr konsequent ausnutzte. Der Halbzeitpfiff kam für den angeschlagenen BFC Dynamo wie gerufen, während Zehlendorf euphorisch in die Kabine ging.
Doch die zweite Hälfte offenbarte ein vollkommen anderes Bild: Der BFC Dynamo fand zurück zur gewohnten spielerischen Dominanz und setzte Zehlendorf mit zunehmender Spieldauer massiv unter Druck. Rufat Dadashov leitete die Wende ein, indem er nach 59 Minuten mit seinem zweiten Treffer des Tages auf 2:3 verkürzte. Zehlendorf wirkte von diesem Moment an zusehends nervös und fand kaum noch Mittel gegen die drängenden Ostberliner.
Die endgültige Wende vollzog David Haider Al-Azzawe in der 71. Minute mit seinem Ausgleichstreffer zum 3:3. Nun hatte der BFC endgültig Blut geleckt und setzte entschlossen nach. Dadashov avancierte schließlich zum Matchwinner, indem er in der 77. Minute seinen dritten Treffer markierte und die Gäste erstmals seit der Anfangsphase wieder in Führung brachte.
Die Hertha versuchte zwar noch einmal alles, um zurück ins Spiel zu kommen, doch der BFC Dynamo ließ keine weiteren Fehler mehr zu. In der Nachspielzeit setzte Tobias Stockinger mit einem weiteren Treffer zum 5:3 endgültig den Deckel auf eine mitreißende Begegnung.
Am Ende stand ein furioser Auswärtssieg für Dynamo, der nach einer schwachen ersten Halbzeit Charakter und Kampfgeist bewies. Für Zehlendorf bleibt die Erkenntnis, dass selbst eine komfortable Führung gegen ein Spitzenteam wie Dynamo nur wenig Sicherheit bedeutet.

Jena siegt, doch die Zweifel bleiben

FC Carl Zeiss Jena – VFC Plauen 2:1 (1:0)
Es war ein Abend, an dem der FC Carl Zeiss Jena gewaltig unter dem Druck stand. Vor heimischer Kulisse im Ernst-Abbe-Sportfeld, vor 5.198 Zuschauern, zählte gegen das abgeschlagene Tabellenschlusslicht VFC Plauen einzig und allein der Sieg. Am Ende stand zwar ein 2:1-Erfolg, doch die Art und Weise ließ Raum für Zweifel und Diskussionen. Trainer Volkan Uluc durfte zwar seinen ersten Sieg nach der Rückkehr ins Jenaer Traineramt feiern, doch die Vorstellung seiner Mannschaft geriet zu einer emotionalen Achterbahnfahrt – geprägt von Dominanzphasen, fehlender Konsequenz und einer spannungsgeladenen Schlussphase, in der die Thüringer beinahe noch zwei Punkte aus der Hand gegeben hätten.
Bereits in den ersten Minuten war zu erkennen, welche Rollenverteilung diese Begegnung prägen würde. Der Gastgeber übernahm vom Anpfiff weg die Spielkontrolle, strukturierte das Aufbauspiel diszipliniert und setzte die tiefstehenden Vogtländer früh unter Druck. Nach neun Minuten verzeichnete der FCC die erste nennenswerte Gelegenheit: Nach einer Ecke kam El Haija zum Kopfball, setzte diesen jedoch knapp am rechten Pfosten vorbei. Plauen hingegen blieb in der Anfangsphase ausschließlich auf defensive Kompaktheit und gelegentliche Konteransätze bedacht.
Der Druck des Favoriten zahlte sich schließlich in der 19. Spielminute aus. Nach einer präzise geschlagenen Flanke von Prokopenko aus dem rechten Halbfeld stahl sich Löder in den Rücken der Abwehr und traf aus kurzer Distanz zum verdienten 1:0. Es war der erlösende Führungstreffer, der dem Spiel jedoch nicht die erwartete Sicherheit verlieh. In der Folge agierte Jena fahriger, ließ den Gegner phasenweise gewähren und offenbarte Unzulänglichkeiten in der Rückwärtsbewegung. Plauen erarbeitete sich erste Abschlüsse, wenngleich diese – wie der Distanzschuss von Martynets in der 29. Minute – keine ernsthafte Gefahr für den aufmerksamen Liesegang im Jenaer Tor darstellten.
Bis zur Halbzeitpause blieb es bei einem knappen Vorsprung, den der FCC zwar kontrollierte, aber nicht souverän verwaltete. Plauen zeigte Moral, jedoch zu wenig Präzision im Offensivspiel, um die Thüringer ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Die Gelben Karten für Prokopenko (33.) und Will (45.) unterstrichen das zunehmend körperbetonte Spiel im Mittelfeld.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich Jena zunächst von seiner stärkeren Seite. Direkt nach Wiederanpfiff kam Zank aus der Distanz zum Abschluss, doch Pieles im Plauener Tor reagierte glänzend. Die stärkste Phase der Gastgeber gipfelte schließlich in der 50. Spielminute, als Seidemann nach einem Ballverlust des VFC im Mittelfeld Maß nahm und den Ball sehenswert ins lange Eck schlenzte. Das 2:0 wirkte wie ein Beruhigungsmittel für das Publikum – jedoch nicht für die Mannschaft.
Anstatt die Begegnung nun kontrolliert zu Ende zu spielen, verfiel Jena erneut in Nachlässigkeiten. Ein fast schon fahrlässig vergebener Alleingang von Prokopenko (59.), bei dem der Angreifer zu zögerlich agierte und die Kugel an Pieles verlor, stand symptomatisch für die fehlende Kaltschnäuzigkeit im Abschluss. Chancen durch Butzen (63.) und Gipson (86.) blieben ebenso ungenutzt. Die Mannschaft versäumte es, den berühmten Deckel auf diese Partie zu setzen.
Plauen hingegen witterte in der Schlussphase die Chance auf den Anschlusstreffer. Der eingewechselte Morozov brachte neuen Schwung, und in der 67. Minute verfehlte Winter das Jenaer Gehäuse nur knapp. Der größte Moment für die Vogtländer sollte jedoch in der 89. Minute folgen: Nach einem Ballverlust der Thüringer landete der Ball bei Kämpfer, der mit Entschlossenheit zum 2:1 einschob. Die Partie stand plötzlich wieder auf Messers Schneide.
In der dreiminütigen Nachspielzeit stemmte sich der FCC gegen das drohende Unentschieden, während Plauen noch einmal alles nach vorn warf. Doch letztlich blieb es beim knappen Erfolg für die Thüringer, der zwar den Anschluss ans Tabellenmittelfeld sichert, aber wenig Anlass zur Euphorie bietet.
Jena erfüllte die Pflichtaufgabe gegen tapfer kämpfende Plauener nur bedingt überzeugend. Die strukturellen Defizite im Offensivspiel und die Nachlässigkeiten in der Schlussphase müssen in den kommenden Wochen dringend abgestellt werden, will man die Saisonziele nicht frühzeitig aus den Augen verlieren. Für den VFC Plauen bleibt der Abend trotz ansprechender Moral ein weiterer Rückschlag im zermürbenden Kampf gegen den Abstieg.
Halle scheitert an eigener Nachlässigkeit

FC Eilenburg – Hallescher FC 2:2 (1:2)
Es war eine Begegnung, die unter völlig unterschiedlichen Vorzeichen stand: Während der FC Eilenburg im zermürbenden Abstiegskampf um jeden Zähler ringt, wollte der ambitionierte Hallesche FC den Rückstand auf Tabellenführer Lok Leipzig verkürzen. Doch nach 94 packenden Minuten im Ilburg-Stadion jubelten vor allem die Gastgeber – ein Last-Minute-Treffer von Kapitän Vogel sicherte dem FCE in Unterzahl ein vielumjubeltes 2:2 und ließ die Gäste ratlos zurück. Der HFC vergab nach einer frühen Wende im ersten Durchgang zahlreiche Chancen zur Vorentscheidung und wurde dafür in der Nachspielzeit bitter bestraft.
Der Auftakt hätte für die Gastgeber nicht besser verlaufen können. Bereits in der 4. Minute zirkelte Kretzer den Ball aus 18 Metern ins rechte obere Eck und ließ Eilenburgs Anhänger auf einen Heimsieg hoffen. Doch die Antwort der favorisierten Hallenser ließ nicht lange auf sich warten: In der 12. Minute setzte Hartmann im Strafraum zum Solo an, traf jedoch nur den Pfosten. Vom Unglück verfolgt, prallte der Ball vom Bein von Aguilar ins eigene Tor – der Ausgleich für die Gäste.
Nur wenige Minuten später stellte der HFC seine individuelle Klasse erneut unter Beweis. Nach einer Flanke von Halangk landete der erste Abschluss noch bei Eilenburgs Defensive, doch Friedrich verwandelte den Abpraller eiskalt zum 1:2 (21.). In dieser Phase dominierte der Hallesche FC, kombinierte sicher und drängte Eilenburg immer wieder tief in die eigene Hälfte. Die Gastgeber jedoch blieben durch Standards gefährlich. In der 32. Minute verhinderte Inaler mit einer spektakulären Rettungsaktion auf der Linie den Ausgleich.
Mit dem knappen Rückstand ging Eilenburg in die Pause – Hoffnung bestand weiterhin, da Halle es versäumte, klare Chancen in weitere Treffer umzumünzen. Auch nach dem Seitenwechsel bot sich ein ähnliches Bild: Der HFC war spielbestimmend, scheiterte jedoch immer wieder an der vielbeinigen Eilenburger Defensive oder an unpräzisen letzten Pässen. Friedrich und Nietfeld vergaben die größten Gelegenheiten.
In der 78. Minute schien sich das Blatt endgültig zu wenden. Marx sah nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte, und Eilenburg schien auf verlorenem Posten. Doch anstatt sich seinem Schicksal zu fügen, zeigte das Team von Trainer Sascha Prüfer eine beeindruckende Moral. Auch in Unterzahl warf Eilenburg alles nach vorne, angetrieben von den unermüdlichen Möbius und dem nachgerückten Innenverteidiger Vogel.
Die Schlussminuten entwickelten sich zu einem offenen Schlagabtausch. Halle verpasste es durch Nietfeld (90.) und Lorenz (90.) mehrfach, den Sack zuzumachen. Eilenburg nutzte die Gunst der Stunde. In der vierten Minute der Nachspielzeit flog eine Flanke in den Strafraum, Vogel stieg am höchsten und köpfte zum umjubelten Ausgleich ein (90.+4).
Der Abpfiff ging in einem gellenden Jubel der Heimfans unter, während Halle konsterniert den Rasen verließ. Die Gäste ließen nach einer vielversprechenden Ausgangslage erneut wichtige Punkte liegen und mussten sich vorwerfen lassen, in den entscheidenden Momenten nicht abgeklärt genug agiert zu haben.
Der FC Eilenburg holt einen nicht für möglich gehaltenen Punkt gegen einen spielerisch überlegenen Gegner und sendet damit ein starkes Lebenszeichen im Abstiegskampf. Der Hallesche FC hingegen verpasst es, den Rückstand auf Lok Leipzig zu verringern – ein Rückschlag im Aufstiegsrennen.
Türpitz und Trapp sorgen für Altglienicker Jubel

Hertha BSC U23 – VSG Altglienicke 2:4 (1:2)
Ein hitziges Berliner Lokalduell endete am Dienstagabend mit einem verdienten 4:2-Auswärtssieg der VSG Altglienicke bei der U23 von Hertha BSC. Trotz zweier Ausgleichstreffer und einer couragierten Leistung musste sich die Mannschaft von Rejhan Hasanovic im eigenen Stadion geschlagen geben. Altglienicke überzeugte mit taktischer Reife, effizientem Umschaltspiel und individueller Klasse in den entscheidenden Momenten.
Der Abend begann für die Gäste verheißungsvoll: Nach einer kontrollierten Anfangsphase erzielte Luka Parkadze in der 24. Spielminute das Führungstor für die VSG. Ein flacher Abschluss aus dem Rückraum fand präzise seinen Weg ins Netz und brachte die Gastgeber früh in Bedrängnis. Doch Hertha II reagierte umgehend. In der 34. Minute war es Torjäger Luca Wollschläger, der nach feiner Einzelleistung den Ausgleich erzielte und den Hausherren neuen Mut verlieh.
Noch vor der Pause drehte Altglienicke die Partie erneut. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte war es ausgerechnet der ehemalige Herthaner Johannes Manske, der per Kopfball zur 2:1-Pausenführung für die Gäste traf (45.+1). Die Führung zur Halbzeit war verdient, auch weil Altglienicke die reifere Spielanlage und mehr Klarheit im Ballbesitz zeigte.
Der zweite Durchgang begann mit einem Paukenschlag. Kaum war der Ball wieder freigegeben, glich Hertha II durch einen strammen Distanzschuss von Ensar Aksakal aus (48.). In dieser Phase wirkte es, als könne die junge Hertha-Elf das Momentum nutzen. Doch Altglienicke ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. In der 55. Minute war es Innenverteidiger Maurice Trapp, der nach einem Eckball am zweiten Pfosten lauerte und den Ball humorlos zum 3:2 einschob.
Die Begegnung blieb intensiv, beide Teams suchten weiterhin den Weg nach vorne. Hertha II investierte viel, doch es mangelte an Präzision im finalen Drittel und an der Stabilität in der Restverteidigung. Immer wieder schaltete Altglienicke schnell um und setzte Nadelstiche. Die Entscheidung fiel schließlich in der 86. Minute: Philip Türpitz nutzte eine Unachtsamkeit in der Hertha-Defensive, zog aus halbrechter Position ab und markierte mit seinem zweiten Saisontor den 4:2-Endstand.
In der Nachspielzeit verwaltete Altglienicke den Vorsprung souverän, während Hertha II die letzte Entschlossenheit vermissen ließ. So blieb es bei einem verdienten Sieg der Gäste, die sich mit dieser Vorstellung eindrucksvoll im Tabellenmittelfeld behaupteten.
In einem unterhaltsamen und hochintensiven Berliner Stadtduell setzte sich die VSG Altglienicke letztlich dank größerer Abgezocktheit und individueller Qualität durch. Hertha BSC II muss sich den Vorwurf gefallen lassen, in den entscheidenden Momenten defensiv zu fahrlässig agiert und die eigenen Offensivchancen nicht konsequent genutzt zu haben.
Trainerdebüt misslingt: VFC verliert in Berlin

FC Viktoria 1889 Berlin – VFC Plauen 2:0 (0:0)
In einer Begegnung, die für beide Seiten vor entscheidenden Weichenstellungen stand, triumphierte am Ende der FC Viktoria Berlin mit 2:0 über den VFC Plauen. Was sich zunächst als umkämpfte und taktisch geprägte Auseinandersetzung darstellte, mündete in einem verdienten Erfolg der Hauptstädter, die vor allem nach dem Seitenwechsel ihre Dominanz in Effizienz ummünzten. Der VFC hingegen musste auch unter dem neuen Trainer Sedat Gören erkennen, dass fußballerisches Wollen nicht automatisch in zählbaren Erfolg umschlägt. Zwei Tore binnen acht Minuten entschieden die Partie und ließen den Tabellenletzten aus Plauen erneut ohne Punktgewinn zurück. Ein spürbarer Impulswechsel blieb aus, und so droht dem VFC die Regionalliga Nordost zunehmend zu entgleiten.
Bereits die ersten Minuten ließen erahnen, dass sich auf dem Rasen des Stadions an der Friedrich-Ebert-Anlage kein fußballerisches Feuerwerk, sondern ein Kampfspiel mit vielen Unterbrechungen und robust geführten Zweikämpfen entwickeln würde. Viktoria Berlin begann feldüberlegen, verpasste es jedoch, aus der optischen Dominanz zwingende Chancen zu kreieren. Der VFC Plauen hatte sich gut eingestellt, agierte kompakt und ließ die Berliner Offensivakteure immer wieder an der letzten Linie abprallen. Erste Annäherungen der Gastgeber durch Elekwa und Jones blieben ebenso ungefährlich wie Distanzversuche von Sylla und Küc, die entweder das Ziel verfehlten oder in den sicheren Armen von VFC-Schlussmann Pieles landeten.
Die Gäste aus dem Vogtland, sichtlich gewillt, dem neuen Trainer Gören ein kämpferisches Gesicht zu zeigen, suchten ihr Heil in schnellen Umschaltmomenten. Heinrich und Limmer versuchten mit Distanzschüssen Akzente zu setzen, doch auch Karika im Berliner Tor blieb fehlerfrei. Mit zunehmender Spieldauer verlagerte sich das Geschehen jedoch zusehends in die Hälfte der Gäste. Viktoria intensivierte den Druck, erhöhte die Ballbesitzphasen und spielte geduldig, wenngleich es vor der Pause bei Versuchen blieb. Die beste Gelegenheit bot sich Jones, der in der 30. Minute aus spitzem Winkel scheiterte. So ging es torlos in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel nahm das Geschehen an Fahrt auf. Der FC Viktoria Berlin kam zielstrebiger aus der Pause, erhöhte Tempo und Präzision. Die Folge ließ nicht lange auf sich warten. In der 55. Minute nutzte Damelang eine Unachtsamkeit auf der rechten Abwehrseite des VFC. Mit einem energischen Antritt ließ er zwei Verteidiger stehen und schob aus spitzem Winkel ins lange Eck ein – das überfällige 1:0. Die Berliner rochen Blut und blieben am Drücker. Nur acht Minuten später fiel die Vorentscheidung: Enes Küc bekam den Ball im Strafraum, ließ mit einer schnellen Körpertäuschung seinen Gegenspieler aussteigen und schlenzte das Leder präzise in das lange Eck – 2:0 (63.).
Von diesem Doppelschlag erholte sich der VFC Plauen nicht mehr. Zwar wechselte Gören mit Heller, Kämpfer und später Will frische Kräfte ein, doch das Offensivspiel blieb harmlos und ideenlos. Die Passgenauigkeit im Spielaufbau ließ zu wünschen übrig, und immer wieder unterbanden die Berliner frühzeitig die zaghaften Angriffsversuche. Selbst als Moritz Berg in der 87. Minute nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz musste, vermochten es die Vogtländer nicht, ernsthafte Gefahr zu erzeugen. Im Gegenteil: Berlin blieb weiterhin die aktivere Mannschaft, hätte durch Mohamed sogar noch das dritte Tor erzielt, wenn nicht die Abseitsfahne des Schiedsrichters zu Recht den Treffer aberkannt hätte.
Die Schlussminuten gehörten einem Viktoria-Team, das kontrolliert und abgeklärt den Vorsprung verwaltete. Plauen hingegen wirkte zunehmend ratlos, ließ in den entscheidenden Momenten die nötige Überzeugung vermissen und präsentierte sich trotz anständigen Engagements als zu limitiert, um eine robuste und spielstarke Mannschaft wie Viktoria ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.

Erfurts Offensivgala überrollt Hertha II
FC Rot-Weiß Erfurt – Hertha BSC II 4:1 (4:1)
Ein Abend, der für die über 5.000 Zuschauer im Steigerwaldstadion alles bot, was das Fußballherz höher schlagen lässt: Tempo, Traumtore und eine erste Halbzeit, die an Offensivfreude kaum zu überbieten war. Rot-Weiß Erfurt feierte am Freitagabend einen souveränen 4:1-Heimsieg gegen die U23 von Hertha BSC. Bereits nach 26 Minuten lag die Mannschaft von Trainer Fabian Gerber mit 3:0 in Führung, geriet nach dem Berliner Anschlusstreffer kurz ins Wanken, setzte jedoch kurz vor der Pause durch ein erzwungenes Eigentor von Ogbaidze den Schlusspunkt unter eine spektakuläre erste Hälfte. Die zweite Halbzeit entwickelte sich zum Schaulaufen – das Ergebnis war längst in Stein gemeißelt.
Die Partie begann durchaus ausgeglichen, wobei Hertha II in den Anfangsminuten sogar den besseren Eindruck hinterließ. Erfurts Defensive wirkte in der Eröffnungsphase unsortiert; Awoudja und Fabinski leisteten sich im Spielaufbau Unkonzentriertheiten. Doch der erste Nadelstich saß. Nach 17 Minuten setzte Moritz einen präzisen langen Ball auf Phillip Aboagye, der sich gegen seinen Gegenspieler behauptete und trocken zur Führung ins rechte untere Eck abschloss. Nur sieben Minuten später war es erneut Aboagye, der nach einem gefühlvollen Chipball von Wolf die Nerven behielt und auf 2:0 stellte. Die Berliner Abwehr wirkte nun desorientiert, und Rot-Weiß Erfurt roch Lunte.
Kaum war der Jubel über den zweiten Treffer verklungen, folgte das nächste Highlight: In der 26. Minute fasste sich Ugondu aus 25 Metern ein Herz und nagelte das Leder unhaltbar in den rechten Torwinkel. Ein Tor, das sinnbildlich für Erfurts Selbstbewusstsein und Spielfreude in dieser Phase stand. Doch die Berliner Nachwuchskicker bewiesen Moral. In der 35. Minute war es Aksakal, der mit einem technisch brillanten Schlenzer aus der Distanz auf 3:1 verkürzte. Spätestens jetzt entwickelte sich die Begegnung zu einem offenen Schlagabtausch.
Die Gäste hätten durchaus noch vor der Pause weiter verkürzen können. Otto im Erfurter Tor musste sich mehrfach auszeichnen, unter anderem gegen Yildirim (42.) und Michelbrink (35.). Doch kurz vor dem Halbzeitpfiff der nächste Wirkungstreffer für die Berliner: Wolf brachte einen scharf gespielten Ball in den Strafraum, den der unglücklich agierende Ogbaidze in der vierten Minute der Nachspielzeit ins eigene Tor lenkte. Der 4:1-Pausenstand bedeutete faktisch die Vorentscheidung.
Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie spürbar an Fahrt heraus. Erfurt beschränkte sich darauf, die komfortable Führung zu verwalten. Hertha II versuchte zwar, das Spiel wieder an sich zu ziehen, blieb aber meist harmlos. Die wenigen Entlastungsangriffe der Thüringer – unter anderem durch Soares und Boboy – endeten zumeist in der Berliner Defensive. Trainer Gerber reagierte umsichtig und wechselte ab der 66. Minute gleich mehrfach: Dabo ersetzte den angeschlagenen Awoudja, später kamen Uzun, Langner und Trübenbach für die beiden Torschützen Aboagye und Ugondu sowie für Wolf.
Auch die Berliner versuchten es mit frischen Kräften. Koldzic (46.), Mendes (54.) und Schmidhauser (71.) wurden ins Rennen geschickt, doch die Durchschlagskraft fehlte. Die größte Gelegenheit im zweiten Durchgang hatte erneut Aksakal, dessen vermeintlicher Treffer zum 4:2 aufgrund einer knappen Abseitsstellung aber nicht anerkannt wurde (81.). Es blieb beim ungefährdeten 4:1 für die Hausherren.
Für Rot-Weiß Erfurt bedeutet dieser Sieg den dritten Erfolg im Jahr 2025 und den zehnten Punkt aus den letzten vier Partien. Die Mannschaft hat damit nicht nur tabellarisch an Boden gutgemacht, sondern auch spielerisch überzeugt. Besonders bemerkenswert: Nach 270 Minuten ohne Gegentor kassierte die Defensive zwar wieder einen Treffer, zeigte aber in den entscheidenden Momenten Stabilität und Übersicht. Die Atmosphäre im Steigerwaldstadion war über weite Strecken elektrisierend – es wird immer mehr zur Festung. In dieser Saison konnte nur der Hallesche FC dort gewinnen.
Mit dieser Formstärke wird Rot-Weiß Erfurt in den kommenden Wochen auch gegen andere Top-Teams der Regionalliga Nordost bestehen können. Die Mannschaft wirkt stabilisiert, spielfreudig und mental gefestigt. Für Hertha BSC II bleibt hingegen die Erkenntnis, dass jugendlicher Offensivdrang allein nicht ausreicht, wenn defensive Stabilität fehlt.
Späte Treffer sichern Zwickau den Auswärtssieg
VFC Plauen – FSV Zwickau 0:2 (0:0)
Im Nachholspiel des 21. Spieltages der Regionalliga Nordost hat der FSV Zwickau den VFC Plauen mit 2:0 bezwungen und damit seine Ambitionen im Aufstiegsrennen untermauert. Die 2.920 Zuschauer im Vogtlandstadion sahen eine intensive Begegnung, in der der Tabellenletzte aus Plauen lange Zeit den Ton angab, am Ende jedoch an der eigenen Abschlussschwäche und an der gnadenlosen Effizienz der Gäste zerbrach. Zwickau kam in der Schlussphase zweimal zum Zug: Zunächst stieg Marc-Philipp Zimmermann in der 80. Minute höher als sein Gegenspieler Heinrich und nickte zur Führung ein, bevor Ziemer sechs Minuten später nach einem Abwehrchaos für die endgültige Entscheidung sorgte. Während der FSV auf Platz drei vorrückte, bleibt der VFC weiter tief im Abstiegssumpf.
Schon die Vorzeichen deuteten auf eine brisante Partie hin: Nach zwei abgesagten Anläufen wurde das Spiel nun endlich ausgetragen – mit allen Begleiterscheinungen eines Kellerkindes, das sich verzweifelt gegen die drohende Bedeutungslosigkeit stemmte, und eines Favoriten, der seine Dominanz nur phasenweise auf den Platz brachte. Der VFC begann engagiert und mutig, ließ aber in entscheidenden Momenten die letzte Konsequenz vermissen. Zwickau hingegen startete zwar furios, verfiel nach dem ersten Schwung jedoch zunehmend in Passivität.
Die ersten zehn Minuten gehörten den Gästen, die früh Akzente setzten. Bereits in der 6. Minute hatte Könnecke die Führung auf dem Fuß, doch aus sieben Metern setzte er den Ball über das Gehäuse. Kurz darauf köpfte Zimmermann nach einer Flanke knapp am Pfosten vorbei. Plauen überstand diese heikle Anfangsphase mit Glück und Geschick und fand zunehmend in die Partie. Besonders Martynets und Riedl belebten das Offensivspiel der Hausherren. In der 28. Minute klatschte ein sehenswerter Distanzschuss von Martynets ans Aluminium, und kurz darauf rettete Zwickaus Torhüter Hiemann mit einer Glanztat gegen einen präzisen Kopfball von Will.
In dieser Phase war Plauen dem Führungstreffer näher als die Gäste, die sich vornehmlich auf lange Bälle und Standardsituationen beschränkten. Immer wieder versuchten sie, Zimmermann in Szene zu setzen, doch Plauens Defensive um Tanriver und Träger stand sicher. Die Gastgeber verpassten es jedoch, ihre Überlegenheit in Zählbares umzumünzen. So ging es torlos in die Halbzeit, obwohl der VFC die besseren Chancen gehabt hatte.
Nach dem Seitenwechsel setzte sich das Bild zunächst fort. Plauen spielte leidenschaftlich, presste hoch und störte den Zwickauer Spielaufbau frühzeitig. Martynets scheiterte erneut knapp mit einem Schuss aus der Distanz (55.), und Riedl ließ nach einem Konter den letzten Pass vermissen (35.). Die Gäste wirkten in dieser Phase fahrig und uninspiriert. Erst ab der 60. Minute, nach der Einwechslung von Eixler für Herrmann, stabilisierte sich das Spiel der Westsachsen etwas. Rico Schmitt brachte mit Dittrich und Sengersdorf weitere frische Kräfte, um die Offensive zu beleben.
Doch es sollte bis zur 80. Minute dauern, ehe der Favorit erstmals eiskalt zuschlug. Nach einer Flanke von der linken Seite stieg Zimmermann – sinnbildlich für die Kaltschnäuzigkeit der Spitzenteams – höher als Heinrich und wuchtete den Ball per Kopf in die Maschen. Es war der 136. Regionalligatreffer des 34-Jährigen, der damit erneut seine Ausnahmestellung unterstrich.
Plauen zeigte sich geschockt, suchte aber noch einmal den Weg nach vorn. Doch der zweite Treffer für die Gäste ließ nicht lange auf sich warten. Nach einem unübersichtlichen Gestochere im Strafraum landete der Ball bei Ziemer, der aus acht Metern trocken einschoss (86.). Die Partie war entschieden. Auch die späten Wechsel – Akindele für Will auf Plauener Seite sowie Fobassam und Rüther bei Zwickau – änderten nichts mehr am Ausgang der Begegnung.
Am Ende triumphierte der Favorit dank gnadenloser Effizienz und größerer individueller Klasse, während der VFC Plauen einmal mehr Lehrgeld bezahlte. Die Gastgeber hatten über weite Strecken alles investiert, aber in den entscheidenden Momenten die Nerven verloren und die Chancen liegen lassen. Für Zwickau bedeutet der Erfolg den Sprung auf den dritten Rang und ein weiteres Ausrufezeichen im Aufstiegskampf.
Haubners Doppelpack löst den Knoten

ZFC Meuselwitz - Greifswalder FC 2:1 (1:1)
Der ZFC Meuselwitz hat in der Regionalliga Nordost einen wichtigen Befreiungsschlag gelandet. Nach neun sieglosen Partien in Folge setzte sich das Team von Trainer Georg-Martin Leopold mit 2:1 gegen den favorisierten Greifswalder FC durch. Matchwinner der Zipsendorfer war Daniel Haubner, der mit einem Doppelpack die lang ersehnte Wende einleitete. Die Gäste aus Greifswald, zuvor sieben Spiele ungeschlagen, zeigten sich phasenweise feldüberlegen, entwickelten jedoch zu wenig Durchschlagskraft, um die gut organisierte Defensive des ZFC nachhaltig in Bedrängnis zu bringen.
Von Beginn an zeigte der ZFC Meuselwitz eine engagierte und fokussierte Vorstellung. Die Hausherren übernahmen die Kontrolle im Mittelfeld, setzten früh auf intensives Pressing und drängten die Greifswalder in die eigene Hälfte. Doch die ersten Hochkaräter blieben aus. Stattdessen trafen die Gäste mit ihrer ersten nennenswerten Offensivaktion zur Führung: Nach einer Ecke von der linken Seite herrschte Unordnung im Meuselwitzer Strafraum, Ndualu schaltete am schnellsten und schob aus acht Metern unhaltbar ins lange Eck ein (21.).
Der Rückstand hinterließ zunächst Spuren. Meuselwitz suchte den direkten Weg nach vorn, blieb jedoch im letzten Drittel zu ungenau. Ein abgefälschter Versuch von Pauling (23.) und ein ambitionierter Fernschuss von Pistol (29.) verfehlten das Ziel. Doch die Gastgeber ließen sich nicht entmutigen. Immer wieder wurde das Spiel über die rechte Seite forciert, wo Pistol und Pauling für Betrieb sorgten.
Die Belohnung folgte in der 34. Minute: Haubner bekam den Ball halbrechts vor dem Strafraum, zog aus 23 Metern trocken ab und versenkte die Kugel flach im rechten Eck – der verdiente Ausgleich. Der Treffer gab dem ZFC weiteres Selbstvertrauen, während Greifswald zunehmend Schwierigkeiten hatte, sich aus dem wachsenden Druck zu befreien.
Nach dem Seitenwechsel erwischte der ZFC erneut den besseren Start – und schlug eiskalt zu. Ein klug durchgesteckter Pass hebelte die Greifswalder Abwehr aus, Haubner startete im richtigen Moment und behielt vor GFC-Keeper Jakubov die Nerven. Mit einem platzierten Flachschuss ins rechte Eck stellte er auf 2:1 (48.).
Die Gäste reagierten auf den erneuten Rückstand mit erhöhter Offensivbemühung. Kurz nach dem Wiederanpfiff hatte Benyamina die große Chance zum Ausgleich, doch sein Abschluss aus 14 Metern wurde von Sedlak mit einer starken Parade entschärft (51.). Ndualu versuchte es wenig später mit einem Direktabnahme aus aussichtsreicher Position, setzte den Ball jedoch links am Tor vorbei (52.).
Doch mit zunehmender Spieldauer verlor der GFC an Struktur. Meuselwitz verteidigte diszipliniert, hielt die Räume eng und ließ kaum noch klare Abschlüsse zu. Offensiv blieb man gefährlich: Wurr verzog aus 25 Metern nur knapp (80.), Hansch vergab eine gute Konterchance (81.).
Die Schlussphase war geprägt von hektischen Zweikämpfen und langen Bällen der Greifswalder, doch Meuselwitz stand sicher. Kapitän Rehder und Innenverteidiger Keßler räumten alles ab, was sich in Richtung Strafraum bewegte. Auch die Einwechslungen von Kosak (78.) und Brandt (62.) brachten bei den Gästen keinen entscheidenden Impuls mehr.
In der Nachspielzeit wurde es noch einmal brenzlig, als Greifswald eine letzte Ecke hereingab, doch der aufgerückte Schmedemann kam nicht entscheidend zum Kopfball (90+2.). Kurz darauf war Schluss. Meuselwitz feierte ausgelassen den ersten Dreier seit mehr als vier Monaten.
Der ZFC Meuselwitz zeigte die Tugenden, die im Abstiegskampf gefragt sind: Einsatz, Leidenschaft und defensive Stabilität. Gegen einen spielerisch überlegenen, aber uninspirierten Greifswalder FC verdienten sich die Thüringer die drei Punkte mit einer abgeklärten Vorstellung. Die Mannschaft belohnte sich für ihren hohen Aufwand und verschafft sich mit dem Erfolg etwas Luft im Tabellenkeller.
Greifswald hingegen muss nach sieben Spielen ohne Niederlage einen unerwarteten Rückschlag hinnehmen. Die Elf von Trainer Markus Zschiesche fand nach dem erneuten Rückstand nicht mehr in die Spur und agierte im letzten Drittel zu ideenlos. Die Chance auf Wiedergutmachung gibt es bereits am Wochenende.
Spätes Wagner-Tor kostet Jena den Sieg
Hertha 03 Zehlendorf – FC Carl Zeiss Jena 2:2 (1:2)
Ein packendes Duell in der Regionalliga Nordost endete mit einer Punkteteilung: Der FC Carl Zeiss Jena führte zwei Mal, musste sich aber am Ende mit einem 2:2 bei Hertha 03 Zehlendorf begnügen. Besonders bitter für die Gäste: Elias Löder, der nach langer Verletzungspause erstmals wieder in der Startelf stand, erzielte nicht nur das frühe 1:0, sondern musste nach gut 50 Minuten angeschlagen ausgewechselt werden. Die Berliner bewiesen indes große Moral und verdienten sich den Punkt durch Treffer von Bocar Baro und Louis Wagner.
Mit dem Selbstbewusstsein eines klaren 6:2-Hinspielerfolgs begann Jena forsch. Bereits in der achten Minute setzte sich Hoppe auf der rechten Seite durch und servierte eine präzise Ecke auf den Kopf von Elias Löder. Der Angreifer enteilte seinem Gegenspieler und nickte aus zentraler Position ein – ein Traumstart für die Gäste.
Doch Zehlendorf, zuletzt mit einem torlosen Remis gegen Greifswald, zeigte sich wenig beeindruckt und stellte sich schrittweise auf das Jenaer Angriffsspiel ein. Die Defensive der Berliner stand kompakter, während im Spiel nach vorne vor allem Yoldas und Baro immer wieder Nadelstiche setzten. Letzterer war es dann auch, der nach einem klugen Angriffszug den verdienten Ausgleich erzielte (25.). Wagner hatte sich zuvor auf der rechten Seite durchgesetzt, Yoldas den Ball per Flanke in den Strafraum gebracht, wo Baro sich robust gegen Butzen durchsetzte und aus sechs Metern einköpfte.
Jena, das in dieser Phase nicht mehr die Kontrolle der Anfangsminuten hatte, fand erst kurz vor der Pause zurück ins Spiel. Mit einer starken Einzelaktion setzte sich Petermann auf dem linken Flügel durch, zog nach innen und brachte einen gefährlichen Freistoß in den Strafraum. Zehlendorf konnte nicht klären, und in der undurchsichtigen Strafraumszene war es letztlich Weinhauer, der aus kurzer Distanz das 2:1 markierte (45.+1).
Nach dem Seitenwechsel veränderte sich das Bild erneut. Zehlendorf agierte druckvoller, während Jena mit der knappen Führung im Rücken zunehmend auf Verwaltung umschaltete. Doch dieser Ansatz erwies sich als problematisch: Die Hausherren übernahmen die Spielkontrolle, erarbeiteten sich eine optische Überlegenheit und drängten Jena tief in die eigene Hälfte. Besonders Yoldas avancierte nun zum Dreh- und Angelpunkt im Berliner Spiel, indem er das Tempo immer wieder anzog und Jenas Defensive forderte.
In der 67. Minute fiel folgerichtig der Ausgleich: Yoldas flankte von rechts präzise in den Strafraum, wo Wagner viel zu frei stand. Sein Kopfball war nicht sonderlich druckvoll, doch durch eine unglückliche Flugkurve und die Unsicherheit in der Jenaer Defensive überquerte der Ball wohl knapp die Torlinie, ehe Hehne noch klären konnte. Der Schiedsrichter entschied nach kurzer Verzögerung auf Tor – eine kontroverse, aber vertretbare Entscheidung.
Nach dem erneuten Ausgleich wurde die Partie zunehmend hektischer. Jena suchte in der Schlussviertelstunde wieder vermehrt den Weg nach vorne und kam durch einen Abschluss von Tattermusch (84.) sowie einen Kopfball von Weinhauer (90.) zu Gelegenheiten, doch Zehlendorf verteidigte konsequent und hatte mit Kühn einen sicheren Rückhalt. Auch auf der anderen Seite wurde es noch einmal brenzlig, als Abe den Pfosten traf (79.).
In den letzten Minuten versuchte Jena noch einmal alles, doch die Berliner warfen sich in jeden Zweikampf und ließen kaum noch klare Abschlüsse zu. Die letzten Aktionen der Partie gehörten den Gästen, doch weder eine letzte Ecke von Petermann noch ein Distanzschuss von Hoppe fanden ihr Ziel. So blieb es letztlich beim 2:2 – einem leistungsgerechten Ergebnis in einer intensiven und unterhaltsamen Partie.
Jena wird sich ärgern, denn trotz zweimaliger Führung gelang es den Gästen nicht, die Partie zu entscheiden. Besonders der verletzungsbedingte Ausfall von Elias Löder dürfte Trainer Henning Bürger Sorgen bereiten. Zehlendorf hingegen kann sich über einen verdienten Punkt freuen, der durch eine kämpferisch starke Leistung gegen einen spielerisch favorisierten Gegner errungen wurde. Die Jenaer verpassten es, sich auf Platz drei der Tabelle zu verbessern, während die Berliner im Kampf um den Klassenerhalt jeden Zähler dringend benötigen.

Türpitz zaubert, Sanogo entscheidet

VSG Altglienicke – FC Eilenburg 3:1 (1:1)
Nach vier Monaten ohne Sieg kehrt die VSG Altglienicke in die Erfolgsspur zurück und bezwingt den FC Eilenburg mit 3:1. Vor spärlicher Kulisse entwickelte sich ein zähes, von Fehlern geprägtes Spiel, in dem die Sachsen lange auf Augenhöhe agierten, am Ende jedoch an ihrer mangelnden Effizienz und zwei entscheidenden Joker-Toren scheiterten. Während Altglienicke einen dringend benötigten Befreiungsschlag feiert, verpasst Eilenburg die Chance, sich weiter von den Abstiegsrängen abzusetzen.
Die VSG Altglienicke erwischte den besseren Start und ging früh in Führung. In der achten Spielminute setzte sich Philipp Türpitz gegen Baumann durch und schmetterte das Leder aus 25 Metern mit einem perfekten Volley ins linke Eck – ein Tor der Extraklasse, das Keeper Daniel Edelmann ohne jede Abwehrchance ließ. Doch trotz der Führung schafften es die Gastgeber nicht, aus ihrer spielerischen Überlegenheit weiteres Kapital zu schlagen. Stattdessen verflachte die Partie zusehends. Eilenburg suchte sein Heil in langen Bällen, die jedoch oft ins Leere liefen oder von der stabilen Defensive der Hausherren abgefangen wurden.
Ein Standard brachte die Gäste schließlich zurück ins Spiel. Nach einer scharf getretenen Ecke von Moritz Kretzer unterlief Altglienickes Schlussmann Leon Zwick einen folgenschweren Fehler: Im Versuch, den Ball wegzufausten, bugsierte er das Spielgerät unglücklich ins eigene Netz (41.). Plötzlich war die Partie wieder offen, doch bis zur Pause blieb das Niveau überschaubar. Altglienicke wirkte nach dem Schock verunsichert, Eilenburg hingegen nutzte die Gunst der Stunde nicht, um das Momentum auf seine Seite zu ziehen.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig am Spielgeschehen. Beide Teams agierten fahrig, technische Unsauberkeiten prägten das Bild, und es fehlte an klaren Strukturen im Spielaufbau. Eilenburg ließ erneut Durchschlagskraft vermissen, während Altglienicke mehr Ballbesitz hatte, aber zu wenig Gefahr ausstrahlte. Die besten Chancen hatten weiterhin die Gäste, doch sowohl Luis (65.) als auch Marx (85.) scheiterten in aussichtsreicher Position.
So musste ein Joker her, um das Spiel zu entscheiden. In der 74. Minute brachte Trainer Semih Keskin Malick Hassan Sanogo ins Spiel – ein Wechsel, der sich als Glücksgriff herausstellen sollte. Nur acht Minuten nach seiner Einwechslung machte der talentierte Angreifer den Unterschied: Nach einem energischen Solo setzte er sich auf der rechten Seite durch und traf mit einem satten Schuss aus spitzem Winkel zum 2:1 (82.).
Eilenburg warf in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne, doch anstatt den Ausgleich zu erzwingen, kassierte das Team von Sascha Prüfer den endgültigen Knockout. In der vierten Minute der Nachspielzeit konterte Altglienicke mit Sanogo als Initiator, der mustergültig auf Abdulkadir Beyazit querlegte. Der Joker blieb eiskalt und markierte mit dem 3:1 die Entscheidung (90.+4). Kurz darauf war Schluss – und der erste Altglienicker Sieg seit November besiegelt.
Die VSG Altglienicke beendet eine lange Durststrecke und gewinnt verdient, weil sie in den entscheidenden Momenten konsequenter agierte. Mit Sanogo und Beyazit sorgten zwei Einwechselspieler für die Wende, während Eilenburg sich letztlich zu harmlos präsentierte und vor allem im zweiten Durchgang zu wenig investierte. Für die Sachsen war es eine verpasste Gelegenheit, sich weiter Luft im Abstiegskampf zu verschaffen. Altglienicke hingegen dürfte nach diesem Sieg mit neuem Selbstvertrauen in die kommenden Wochen gehen.
Luckenwalde trotzt dem BFC einen Punkt ab

BFC Dynamo – FSV 63 Luckenwalde 0:0
In einer Partie ohne Sieger, aber mit einigen brenzligen Momenten, teilten sich der BFC Dynamo und der FSV 63 Luckenwalde die Punkte. Trotz eines späten Aufbäumens beider Mannschaften blieb es beim 0:0, das vor allem durch defensive Stabilität und ungenutzte Torchancen geprägt war. Ein Lattenkracher der Gäste sowie eine Doppelchance des BFC sorgten für die größten Aufreger eines über weite Strecken zähen Abends im Sportforum Hohenschönhausen.
Vor 1.799 Zuschauern begann die Begegnung mit einer abwartenden Grundhaltung beider Teams. Während Luckenwalde in den vergangenen Wochen durch eine leichte Leistungssteigerung Hoffnung im Abstiegskampf schöpfen konnte, war der BFC nach der Niederlage gegen den Chemnitzer FC um Wiedergutmachung bemüht. Doch in den ersten 20 Minuten fehlte es an präzisen Offensivaktionen, stattdessen dominierten intensive Zweikämpfe und taktische Zurückhaltung das Geschehen.
Erst nach einer halben Stunde deutete sich eine leichte Feldüberlegenheit des BFC an. Nach einem gefährlichen Abschluss von Dadashov im Strafraum war es FSV-Keeper Palmowski, der mit einer starken Parade einen frühen Rückstand verhinderte (25.). Auch Reher versuchte es mit einem Kopfball aus ungünstiger Position, setzte diesen jedoch knapp am eigenen Tor vorbei (21.). Luckenwalde beschränkte sich derweil auf defensive Stabilität und lauerte auf Umschaltmomente, ohne dabei wirklich zwingend zu werden. Zur Pause stand ein 0:0, das den Verlauf des Spiels treffend widerspiegelte.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste entschlossener aus der Kabine. Früh drängte der FSV den BFC in die eigene Hälfte und erspielte sich erste Abschlüsse. In der 49. Minute verpasste ein Kopfball aus kurzer Distanz nur knapp das Tor. Wenige Minuten später folgte die spektakulärste Szene der Partie: Ein Distanzschuss Luckenwaldes zwang BFC-Keeper Bätge zu einer Glanzparade, der Ball sprang von der Latte zurück ins Feld – das Sportforum hielt den Atem an (61.).
Doch der BFC wachte nun auf und suchte seinerseits den Weg nach vorne. Breitfeld hatte binnen weniger Minuten zwei vielversprechende Gelegenheiten, doch entweder scheiterte er an Palmowski oder setzte den Ball über den Querbalken (58., 59.). Die Partie gewann an Intensität, doch es fehlte beiden Teams an der entscheidenden Durchschlagskraft. Immer wieder verhinderten unpräzise letzte Pässe oder kompromisslose Abwehraktionen den finalen Abschluss.
Trainer Dennis Kutrieb versuchte mit einem Dreifachwechsel (63.) neue Impulse zu setzen, doch auch Stockinger, Lankford und Wüstenhagen konnten die Offensivflaute des BFC nicht beheben. Luckenwalde reagierte mit Wechseln in der 66. und 72. Minute, blieb jedoch ebenfalls weitgehend harmlos. Erst in der Schlussphase nahm das Spiel noch einmal Fahrt auf: Lankford hatte nach 84 Minuten die wohl beste Möglichkeit für den BFC, als er frei im Strafraum auftauchte, seinen Abschluss jedoch über das Tor setzte.
In den letzten Minuten drängten beide Mannschaften auf den Siegtreffer, doch weder die Berliner noch die Gäste aus Brandenburg konnten die entscheidende Lücke in der Defensive des Gegners finden. Nach vier Minuten Nachspielzeit pfiff die erfahrene Bundesliga-Schiedsrichterin Franziska Wildfeuer die Partie ab – ein Spiel, das wenige Highlights, aber viel Kampf und defensive Disziplin bot, endete leistungsgerecht 0:0.
Während der BFC Dynamo durch das Unentschieden den Anschluss an die oberen Tabellenregionen nicht entscheidend verbessern konnte, dürfte der FSV Luckenwalde mit dem Auswärtspunkt besser leben können. Vor allem defensiv zeigten sich die Brandenburger stabil und konnten sich in kritischen Momenten auf ihren Torhüter Palmowski verlassen. Für den BFC bleibt nach einer über weite Strecken uninspirierten Vorstellung die Erkenntnis, dass im Offensivspiel mehr Präzision und Tempo nötig sind, um in den kommenden Partien erfolgreich zu sein.
SVB ohne Fortune: Latte, Kampf, vergebene Chancen

SV Babelsberg 03 – Chemnitzer FC 0:0
In einem Flutlichtspiel trennten sich der SV Babelsberg 03 und der Chemnitzer FC mit 0:0. Trotz klarer Feldvorteile der Hausherren und einer Vielzahl an Torchancen blieb den Filmstädtern der ersehnte Treffer verwehrt. Chemnitz hingegen verteidigte geschickt, setzte in der Schlussphase einige Nadelstiche und bleibt somit im zehnten Auswärtsspiel in Folge ungeschlagen.
Bereits in der Anfangsphase zeigten beide Teams eine hohe Intensität. Der Chemnitzer FC begann mutig, versuchte mit schnellen Bällen in die Tiefe, insbesondere über Seo und Seidel, die Babelsberger Defensive unter Druck zu setzen. Die erste vielversprechende Gelegenheit hatte Seidel nach einem scharfen Pass von Seo, doch ihm fehlten die entscheidenden Zentimeter (6.).
Mit zunehmender Spielzeit verlagerte sich das Geschehen in die Hälfte der Gäste. Babelsberg kontrollierte nun das Spielgeschehen, verlagerte geschickt und zwang den CFC tief in die eigene Hälfte. Insbesondere Bolyki war ein ständiger Unruheherd, scheiterte jedoch mehrfach an der aufmerksamen Chemnitzer Defensive oder Keeper Adamczyk. Ein abgefälschter Schuss von Bürger senkte sich gefährlich, doch Zickert klärte artistisch mit dem Kopf (45+1.).
Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild zunächst nicht. Die Hausherren agierten mit hohem Pressing und zwangen Chemnitz zu zahlreichen Fehlern im Spielaufbau. Besonders Zeiger und Bürger rückten immer wieder nach vorne, doch der finale Pass blieb oft zu ungenau oder wurde von der diszipliniert agierenden CFC-Defensive entschärft. Die größte Chance vergab Zeiger, als er eine Ecke von links wuchtig ans Außennetz setzte (51.).
Chemnitz blieb lange passiv, setzte aber in der letzten halben Stunde vermehrt offensive Akzente. Seo köpfte eine Ecke aus kurzer Distanz knapp am Pfosten vorbei (61.). In der 78. Minute dann die beste Gelegenheit für die Gäste: Ein präzise geschossener Freistoß von Damer prallte an die Unterkante der Latte und sprang zurück ins Feld – eine knifflige Situation, doch die Pfeife des Schiedsrichters blieb stumm.
Trotz überlegener Spielanlage blieb dem SV Babelsberg 03 der entscheidende Durchbruch verwehrt. Die Filmstädter waren über weite Strecken das dominierende Team, doch mangelnde Effizienz vor dem Tor verhinderte den Heimsieg. Der Chemnitzer FC dagegen zeigte sich defensiv robust und nutzte die Schlussphase für eigene Offensivaktionen, ohne jedoch selbst erfolgreich zu sein. Mit dem torlosen Remis bleiben die Himmelblauen auswärts weiterhin ungeschlagen und nehmen einen wertvollen Punkt mit nach Sachsen.
Chemie siegt mit Leidenschaft gegen Hertha 03

BSG Chemie Leipzig – Hertha 03 Zehlendorf 3:1 (1:0)
Nach sechs sieglosen Partien hat die BSG Chemie Leipzig in der Regionalliga Nordost ein Lebenszeichen gesendet. Beim verdienten 3:1-Erfolg gegen Hertha Zehlendorf erlebten die Zuschauer im Alfred-Kunze-Sportpark eine Begegnung, die mit Leidenschaft, umkämpften Zweikämpfen und späten Höhepunkten gespickt war. Während die Leutzscher früh die Weichen auf Sieg stellten, brachte ein unerwarteter Zehlendorfer Ausgleich das Spiel ins Wanken. Am Ende war es jedoch die Kaltschnäuzigkeit der Gastgeber, die den ersten Dreier seit Monaten sicherte.
Bereits in den Anfangsminuten machten die Gastgeber deutlich, dass sie gewillt waren, die Talfahrt zu beenden. Nach einer kurzen Abtastphase übernahm Chemie zunehmend die Kontrolle. Die Belohnung folgte früh: In der 12. Spielminute setzte sich Cemal Kaymaz über die linke Seite durch und überraschte mit einer verunglückt wirkenden Flanke, die sich letztlich unhaltbar für Torhüter Kühn ins lange Eck senkte – eine Führung mit Zufallscharakter, die jedoch Wirkung zeigte. Zehlendorf, zuletzt mit einem formstarken 4:1-Erfolg gegen Luckenwalde, brauchte lange, um sich zu sortieren.
Die Leipziger hingegen hätten die Führung noch vor der Pause ausbauen können. In der 34. Minute scheiterte Brügmann mit einem Freistoß an der Latte, ehe gleich zwei Nachschussversuche in hektischer Strafraum-Szene nicht den Weg ins Netz fanden. Der Aufsteiger aus Berlin wirkte zu diesem Zeitpunkt konzeptlos, während Chemie mit engagierter Zweikampfführung und cleveren Nadelstichen das Geschehen diktierte. Dass es mit der knappen 1:0-Führung in die Pause ging, war aus Zehlendorfer Sicht schmeichelhaft.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich ein verändertes Bild. Hertha 03 trat mutiger auf, spielte strukturierter nach vorne – und wurde schnell belohnt. Eine Kombination über Wagner und Vieria ließ die Chemie-Abwehr ins Leere laufen. Die anschließende Flanke fand in Baro ihren Abnehmer, der am Fünfmeterraum ungestört zum Kopfball kam und ausglich (52.). Ein Schockmoment für die Leipziger, die kurzzeitig den Faden verloren und ins Wanken gerieten.
Doch die Leutzscher fingen sich und fanden zurück zu ihrem Spiel. Der erneute Führungstreffer war dann ein Produkt des Einsatzwillens. Eine scharfe Hereingabe von Asare prallte an die Hand von Zeidler – Schiedsrichter Drößler zeigte sofort auf den Punkt. Der zuvor unauffällige Ratifo übernahm Verantwortung und versenkte den fälligen Strafstoß sicher im rechten unteren Eck (68.). Chemie war zurück auf Kurs.
In der Schlussphase versuchte Zehlendorf noch einmal alles, blieb jedoch im Offensivspiel zu harmlos. Ein Kopfballversuch von Baro nach einem Freistoß in der 90.+3 Minute blieb die letzte nennenswerte Möglichkeit. Stattdessen sorgten die Gastgeber mit dem Schlusspunkt für die endgültige Entscheidung: In der 90.+7 Minute ließ sich Keeper Kühn von Timo Mauer den Ball abluchsen – der Joker schob ohne Mühe ins leere Tor ein und machte den Sieg perfekt.
Für zusätzliche Aufregung sorgte Chemie-Coach Marcus Wolf, der kurz vor dem Ende wegen unsportlichen Verhaltens die Rote Karte sah (90.). Es tat der Freude über den Sieg jedoch keinen Abbruch. Mit dem ersten Dreier seit Monaten verlässt Chemie Leipzig die Abstiegsränge und springt auf Platz 13 der Tabelle. Zehlendorf dagegen muss sich nach der Niederlage wieder nach unten orientieren.
Eilenburg schockt Viktoria Berlin

FC Viktoria Berlin – FC Eilenburg 0:3 (0:2)
Mit einer abgeklärten Vorstellung hat der FC Eilenburg den Fehltritt des vergangenen Spieltags eindrucksvoll korrigiert. Die Sachsen setzten sich mit 3:0 (2:0) bei Viktoria Berlin durch und demonstrierten dabei Effizienz und defensive Stabilität. Während die Gastgeber zwar das aktivere Team stellten, ließen sie in den entscheidenden Momenten jegliche Durchschlagskraft vermissen. Eilenburg hingegen nutzte seine wenigen Chancen eiskalt und profitierte von individuellen Fehlern der Berliner. Die Treffer von Marx (20.), Kretzer (31.) und Baumann (70.) sorgten für einen verdienten Sieg der Gäste, die sich damit nach der herben 1:7-Pleite gegen Hertha BSC II rehabilitierten.
Schon in den Anfangsminuten wurde das Spielgeschehen von den Berlinern bestimmt. Viktoria, seit Mitte November ohne Sieg, versuchte mit einem kontrollierten Spielaufbau Druck zu erzeugen. Besonders über die Flügel wurde das Offensivspiel forciert, doch die Hereingaben fanden kaum Abnehmer. Der erste Abschluss der Partie gehörte dennoch den Gastgebern: Nach einem Einwurf von Mohamed setzte Littbarski einen flachen Schuss aus 13 Metern zu zentral an, sodass Edelmann keine Probleme hatte (12.).
Viktoria investierte zwar mehr, wurde aber schon früh für eine defensive Unachtsamkeit bestraft. Nach einem Ballgewinn im letzten Drittel flankte Niemitz auf den langen Pfosten. Torwart Horenburg konnte den Ball nur ungenügend abwehren, sodass Marx aus kurzer Distanz per Kopf das 1:0 erzielte (20.). Ein Wirkungstreffer für die Berliner, die weiterhin um Spielkontrolle bemüht waren, dabei aber zunehmend ihre defensive Absicherung vernachlässigten. Elf Minuten nach dem Führungstor folgte die nächste kalte Dusche: Kretzer nutzte einen abgewehrten Ball, zog aus rund 23 Metern ab und hämmerte das Leder unhaltbar in den rechten Torwinkel – ein Traumtor (31.). Viktoria hatte zwar mehr Ballbesitz, doch es fehlten Ideen und Präzision, um die kompakte Defensive der Sachsen zu knacken. Eine große Chance hatte Damelang, dessen Abschluss jedoch von Edelmann per Faustabwehr geklärt wurde (36.).
Mit einem 0:2-Rückstand zur Pause reagierte Viktoria-Coach mit einem Doppelwechsel, um frische Impulse zu setzen. Küc und Elekwa sollten dem Angriffsspiel mehr Dynamik verleihen. Und tatsächlich begann Viktoria die zweite Hälfte mit mehr Elan. Eine gute Freistoßposition aus 17 Metern wurde jedoch kläglich vergeben (61.), auch Wang blieb mit einem Schuss aus dem Sechzehner zu harmlos (85.). Die Berliner verzweifelten zunehmend an ihrer eigenen Ineffizienz und liefen Gefahr, sich einen weiteren Gegentreffer zu fangen.
So kam es dann auch: Nach einem Freistoß für die Gäste landete der abgewehrte Ball am linken Strafraumeck vor den Füßen von Baumann, der nicht lange zögerte und den Ball humorlos in den rechten Winkel schlenzte (70.). Damit war die Partie endgültig entschieden. Die Gäste standen in der Defensive weiter sicher und ließen bis zum Schlusspfiff kaum nennenswerte Aktionen der Gastgeber zu.
Am Ende stand ein souveräner Sieg für Eilenburg, das in den entscheidenden Momenten einfach griffiger, zielstrebiger und effizienter agierte. Während Viktoria Berlin zwar feldüberlegen war, fehlte es an der entscheidenden Schärfe vor dem Tor. Weder die Einwechslungen noch die Bemühungen in der zweiten Hälfte konnten daran etwas ändern. Eilenburgs Trainer Sascha Prüfer konnte zufrieden sein: Sein Team zeigte die erhoffte Reaktion auf das Debakel gegen Hertha BSC II und setzte ein klares Zeichen im Kampf um den Klassenerhalt.
Luckenwalde trotzt Altglienicke ein 0:0 ab

VSG Altglienicke – FSV 63 Luckenwalde 0:0
Im Nachholspiel der Regionalliga Nordost trennten sich die VSG Altglienicke und der FSV 63 Luckenwalde torlos. Während die Hausherren über weite Strecken mehr Ballbesitz verzeichneten, erarbeitete sich Luckenwalde insbesondere in der ersten Halbzeit die besseren Chancen. Am Ende blieb es bei einer Punkteteilung, die für die Gäste von besonderer Bedeutung war: Sie gaben die rote Laterne ab und schöpfen neuen Mut im Abstiegskampf.
Die Ausgangslage war eindeutig: Altglienicke, individuell stärker besetzt und mit Ambitionen in der oberen Tabellenhälfte, traf auf ein Luckenwalder Team, das im Tabellenkeller dringend Punkte benötigte. Doch es waren die Gäste, die in den ersten 30 Minuten das aktivere Team stellten. Konzentriert in der Defensive und mit schnellem Umschaltspiel über die Flügel stellte Luckenwalde die Hintermannschaft der Hausherren immer wieder vor Probleme.
Schon in der Anfangsphase wurde deutlich, dass Altglienicke nicht wie gewohnt ins Spiel fand. Das Positionsspiel wirkte fahrig, die Kombinationen oft unsauber. Der FSV hingegen setzte Nadelstiche: Mehrfach tauchten die Gäste in aussichtsreicher Position auf, doch fehlte die letzte Konsequenz im Abschluss. Geschäftsführer Sport Hendrik Brösel brachte es nach der Partie auf den Punkt: „Wir hatten in der ersten halben Stunde mehrere Einschussmöglichkeiten, wo es auf jeden Fall klingeln darf, vielleicht eher klingeln muss.“
Mit dem Wiederanpfiff wurde das Spielbild ein anderes. Altglienicke kam strukturierter aus der Kabine und übernahm nun zunehmend die Kontrolle. Die Gastgeber hielten den Ball länger in den eigenen Reihen, verlagerten das Spielgeschehen in die Hälfte der Gäste und erhöhten den Druck. Doch trotz Überlegenheit blieben hochkarätige Chancen Mangelware. Luckenwalde verteidigte konsequent, hielt die Ketten eng und ließ keine Lücken für gefährliche Abschlüsse. Die Angriffe der Hausherren verliefen zumeist im Sande, da der finale Pass zu unpräzise blieb oder die Gäste in letzter Sekunde klären konnten.
Auch die Wechsel auf beiden Seiten konnten dem Spiel keine entscheidende Wendung mehr geben. Während Altglienicke mit frischen Offensivkräften auf den späten Treffer drängte, reagierte Luckenwalde mit defensiven Anpassungen und brachte weitere kämpferisch starke Spieler, um das Unentschieden zu verteidigen. In den letzten Minuten der Partie war es ein Spiel auf ein Tor, doch der Lucky Punch blieb aus. „Dann hatte Altglienicke deutlich mehr Spielanteile. Wir hatten eine lange Phase mit wenig Entlastung, es wurde aber nie richtig brenzlig“, analysierte Brösel.
Obwohl Altglienicke in der Schlussphase das Geschehen bestimmte, öffneten sich für Luckenwalde noch einmal Räume für Konter. Ein schnelles Umschalten hätte die Partie möglicherweise auf den Kopf stellen können, doch auch hier fehlte die letzte Präzision im Abschluss. So blieb es beim 0:0 – ein Ergebnis, das für die Gäste weit mehr als nur ein Punktgewinn bedeutete. Mit dem Remis klettert Luckenwalde auf den 17. Tabellenplatz und übergibt die rote Laterne an Plauen.
Für Altglienicke hingegen ist das Unentschieden eine Enttäuschung. Trotz einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit gelang es nicht, die eigene spielerische Überlegenheit in Tore umzumünzen. Das Team muss sich vorwerfen lassen, in der ersten Halbzeit zu passiv agiert zu haben. Die Gäste aus Luckenwalde hingegen zeigten eine kämpferische Vorstellung, die sie im Abstiegskampf weiterbringt.
Chemnitz siegt clever: Zwei Nadelstiche reichen

FC Viktoria 1889 Berlin – Chemnitzer FC 0:2 (0:0)
Mit klugem taktischem Verhalten, hoher Effizienz und einer abgeklärten Defensivleistung sicherte sich der Chemnitzer FC einen verdienten 2:0-Auswärtssieg bei Viktoria Berlin. In einer umkämpften, aber chancenarmen Partie machten ein Joker-Tor von Dejan Bozic und ein eiskalter Abschluss von Leon Damer den Unterschied. Viktoria agierte lange auf Augenhöhe, fand jedoch keine Lösung gegen das kompakte Defensivspiel der Gäste.
Schon vor der Partie waren die Vorzeichen klar: Chemnitz musste auf drei gesperrte Stammspieler verzichten, zeigte sich aber optimistisch, die Herausforderung mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung zu bewältigen. Trainer Benjamin Duda hatte bereits auf der Pressekonferenz betont, dass man sich trotz der Ausfälle nicht verstecken werde. „Unsere Kaderbreite zahlt sich jetzt aus“, so Duda. Der CFC setzte von Beginn an auf eine kompakte Defensive und ein schnelles Umschaltspiel – ein Plan, der aufging.
Die Partie begann bei kühlen Temperaturen im Stadion Lichterfelde ausgeglichen. Beide Mannschaften suchten den Weg nach vorne, wobei sich Viktoria optisch überlegen zeigte, ohne jedoch zwingende Torchancen zu kreieren. Der CFC setzte auf eine disziplinierte Ordnung und machte die Räume im Zentrum eng. Nach einem ausgeglichenen ersten Drittel der ersten Halbzeit wurde Viktoria aktiver, scheiterte jedoch an der Kompaktheit der Chemnitzer Defensivreihe.
Die beste Gelegenheit der Berliner bot sich in der 25. Minute, als Enes Küc einen Freistoß aus 25 Metern sehenswert über die Mauer zirkelte. Chemnitz-Keeper Adamczyk musste sein ganzes Können aufbieten, um den Ball aus dem rechten Winkel zu fischen. Auf der anderen Seite fehlte dem CFC in dieser Phase die Präzision im letzten Pass. Gerade bei schnellen Gegenangriffen ließen die Himmelblauen mehrfach gute Situationen ungenutzt. So ging es mit einem torlosen Remis in die Kabinen.
Nach Wiederanpfiff brachte Duda mit Dejan Bozic einen neuen Stürmer, der sich prompt als Glücksgriff erweisen sollte. Nur sieben Minuten nach seiner Einwechslung nutzte der Angreifer einen kapitalen Aufbaufehler von Viktoria-Keeper Horenburg. Ein verunglückter Pass in die Zentrale landete bei Mergel, der den Ball direkt in die Tiefe spielte. Sein Abschluss geriet zwar etwas zu kurz, doch Bozic reagierte am schnellsten und drückte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie (53.). Ein Tor, das die Statik der Partie nachhaltig veränderte.
Viktoria musste nun mehr Risiko gehen und wurde dabei mehrfach eiskalt ausgekontert. In der 65. Minute sorgte dann eine blitzsaubere Umschaltaktion für die Entscheidung. Bozic behauptete einen langen Ball gegen zwei Berliner Verteidiger, setzte Mergel in Szene, der mit einem feinen Steckpass Damer bediente. Der Flügelspieler blieb vor Horenburg eiskalt und schob zum 2:0 ein.
Trotz des Rückstands steckte Viktoria nicht auf, fand aber weiterhin keine Lösung gegen die aggressive und gut abgestimmte Defensive der Gäste. Gerade im Zentrum machten die Chemnitzer die Räume extrem eng, wodurch sich die Gastgeber oft in fruchtlose Querpässe gezwungen sahen. Die beste Chance zum Anschluss hatte Jones in der 47. Minute, als er nach einer Hereingabe aus kurzer Distanz an Adamczyk scheiterte. Auch in der Schlussphase blieben die Berliner zwar optisch überlegen, doch zwingende Abschlüsse blieben Mangelware. Chemnitz agierte abgeklärt, verteidigte mit Leidenschaft und ließ nichts mehr anbrennen.
Mit diesem Erfolg bleibt der Chemnitzer FC 2025 ungeschlagen und bestätigt seine stabile Form. Die Viktoria hingegen steckt weiter im Mittelfeld der Tabelle fest und muss sich fragen, warum die optische Dominanz nicht in klare Torchancen umgemünzt wurden. Für den CFC hingegen war es ein Paradebeispiel dafür, wie mit taktischer Disziplin und Effizienz ein Auswärtssieg erzwungen werden kann.
HFC: Souverän begonnen, am Ende gezittert

VFC Plauen - Hallescher FC 1:2 (0:2)
Der Hallesche FC hat das neue Jahr mit einem knappen, aber verdienten 2:1-Auswärtssieg beim VFC Plauen eröffnet. Während die Gäste die erste Halbzeit dominierten und durch Treffer von Eshele (11.) und Hartmann (37.) komfortabel in Führung gingen, brachte der Anschlusstreffer von Winter (56.) die Partie noch einmal ins Wanken. Trotz einer leidenschaftlichen Schlussoffensive des VFC verteidigte Halle die knappe Führung erfolgreich und bleibt in der Verfolgergruppe der Regionalliga Nordost.
Von Beginn an war zu erkennen, dass der HFC seiner Favoritenrolle gerecht werden wollte. Die Mannschaft von Trainer Mark Zimmermann übernahm sofort die Initiative, setzte die Hausherren mit hohem Pressing unter Druck und erzwang frühe Ballverluste. Bereits in der 11. Spielminute offenbarte die Plauener Defensive Schwächen: Inaler setzte Eshele mit einem präzisen Pass in Szene, und der Neuzugang nutzte die sich bietende Gelegenheit eiskalt, indem er aus 16 Metern flach ins linke Eck traf.
Der VFC zeigte sich nach dem Rückstand verunsichert und fand kaum Mittel, um für Entlastung zu sorgen. Halle bestimmte das Tempo, während sich Plauen tief in die eigene Hälfte zurückzog. Spätestens in der 25. Minute hätte Halle den Vorsprung ausbauen können, doch VFC-Keeper Pieles hielt seine Mannschaft mit einer starken Parade gegen Friedrichs Strafstoß im Spiel. Die Gäste blieben jedoch spielbestimmend und legten in der 37. Minute nach: Kapitän Landgraf flankte maßgenau auf Hartmann, der den Ball direkt nahm und mit einem sehenswerten Linksschuss aus 17 Metern unhaltbar unter die Latte setzte.
Mit einer verdienten 2:0-Führung für Halle ging es in die Kabinen, während Plauen bis dahin offensiv kaum in Erscheinung trat.
Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich der VFC kämpferischer. Trainer Karsten Oswald reagierte personell und brachte mit Andreopoulos für Limmer eine zusätzliche spielerische Komponente ins Mittelfeld. Plötzlich agierten die Gastgeber mutiger, setzten vermehrt auf schnelles Umschaltspiel und wurden in der 56. Minute belohnt: Heller fand mit einem klugen Pass Winter, der sich gegen Löhmannsröben durchsetzte und aus spitzem Winkel via Innenpfosten zum 1:2 verkürzte.
Der Anschlusstreffer veränderte das Spielgeschehen deutlich. Plauen schöpfte neuen Mut und drängte auf den Ausgleich, während Halle zunehmend Probleme hatte, die Kontrolle zu behalten. Besonders die langen Bälle auf die schnellen Offensivspieler bereiteten der HFC-Abwehr Schwierigkeiten. In der 72. Minute musste sich HFC-Keeper Bendel erneut auszeichnen, als er eine scharfe Hereingabe von Akindele entschärfte.
Die Schlussphase entwickelte sich zu einer Abwehrschlacht für die Gäste. Plauen warf alles nach vorne und suchte vehement den Ausgleich, während Halle den knappen Vorsprung verteidigte. Besonders in der 89. Minute wurde es noch einmal brenzlig, als Riedl und Akindele im Fünfmeterraum zum Kopfball hochstiegen, jedoch am robusten Löhmannsröben scheiterten.
In der Nachspielzeit gelang es Halle, das Tempo aus dem Spiel zu nehmen und die verbleibenden Minuten clever herunterzuspielen. Nach 95 intensiven Minuten beendete Schiedsrichter Matthias Lämmchen die Partie, in der der HFC zunächst souverän auftrat, sich aber nach der Pause durch Passivität selbst in Bedrängnis brachte.
Mit diesem Sieg wahrt der Hallesche FC die Chance, sich in den Titelkampf der Regionalliga Nordost einzumischen. Der VFC Plauen hingegen muss sich nach der starken zweiten Halbzeit dennoch mit einer weiteren Niederlage im Abstiegskampf abfinden. Mut macht jedoch die kämpferische Leistung nach dem Seitenwechsel.
Klarer Erfolg! Greifswald dominiert Viktoria

Greifswalder FC - FC Viktoria 1889 Berlin 4:1 (3:1)
Der Greifswalder FC hat sein erstes Heimspiel unter Flutlicht eindrucksvoll mit einem 4:1-Erfolg gegen den FC Viktoria 1889 Berlin abgeschlossen. In einer temporeichen Partie legten die Gastgeber früh die Weichen auf Sieg, mussten nach einem zwischenzeitlichen Ausgleich aber bis zur Halbzeit eine intensive Phase überstehen. Trotz Unterzahl in der zweiten Hälfte blieb der GFC defensiv stabil und setzte mit Benyaminas zweitem Treffer den Schlusspunkt. Viktoria konnte dem strukturierten Spiel der Hausherren nichts Entscheidendes entgegensetzen.
Von Beginn an zeigte sich Greifswald entschlossen, die Partie zu dominieren. Bereits in der 5. Minute hatte Benyamina die erste Großchance, verpasste jedoch knapp. Die frühe Führung ließ dennoch nicht lange auf sich warten: Nach einer Ecke von Lämmel wurde der Ball am ersten Pfosten verlängert und Heil drückte das Leder per Kopf über die Linie (14.). Viktoria reagierte umgehend mit einem Distanzschuss von Küc, der mit seinem präzisen Abschluss das 1:1 erzielte (17.).

Die Gastgeber zeigten sich davon jedoch unbeeindruckt und antworteten entschlossen. Nach einem Freistoß von Lämmel und einem ersten Abschluss von Schmedemann war es Atilgan, der aus kurzer Distanz den Ball zum 2:1 über die Linie stocherte (26.). Noch vor der Pause baute der GFC die Führung aus: Kocer wurde im Strafraum zu Fall gebracht, und Benyamina verwandelte den fälligen Elfmeter sicher zum 3:1 (40.).
Kurz vor dem Halbzeitpfiff musste Greifswald allerdings einen Rückschlag hinnehmen. Lämmel sah nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot (45.+3) und zwang seine Mannschaft damit, die zweiten 45 Minuten in Unterzahl zu absolvieren. Doch die Gastgeber bewiesen taktische Reife und ließen Viktoria kaum gefährlich werden.
Die Berliner versuchten, durch Ballbesitz und geduldige Aufbauarbeit Lücken in der Greifswalder Defensive zu finden, doch klare Abschlüsse blieben Mangelware. Einzig Farr sorgte in der 80. Minute mit einem strammen Schuss für Gefahr, den Horenburg entschärfen konnte.
In der 66. Minute folgte die endgültige Entscheidung: Ein langer Ball erreichte Benyamina, der sich gegen seinen Gegenspieler durchsetzte und den Ball abgeklärt zum 4:1 ins Netz schob. Mit seinem neunten Saisontreffer krönte der Angreifer seine starke Leistung und sicherte Greifswald die drei Punkte.
In den Schlussminuten verwaltete der GFC die Führung clever und ließ Viktoria nicht mehr gefährlich in den Strafraum kommen. Die 1.173 Zuschauer im Volksstadion feierten nicht nur einen überzeugenden Sieg, sondern auch eine erfolgreiche Premiere unter Flutlicht.
Mit diesem Heimsieg festigt der GFC seine Position in der Spitzengruppe der Regionalliga Nordost und sendet ein deutliches Signal an die Konkurrenz. Viktoria hingegen kassiert die vierte Niederlage aus den letzten fünf Spielen und steht vor einer ungewissen Zukunft in der Tabelle.
Texte: Holger Elias