Herren

NOFV-Oberliga Nord/Süd: Zusammenfassung 23. Spieltag

NORD: Lichtenberg 47 büßt Tabellenführung ein

Der 23. Spieltag der NOFV-Oberliga Nord: Während der BFC Preussen mit einem souveränen Heimsieg gegen den BAK die Tabellenspitze erklomm, musste der bislang führende SV Lichtenberg 47 nach einer überraschenden Heimniederlage gegen Hansa Rostock U23 die Spitzenposition abgeben. Rathenow zerlegte den Rostocker FC mit einem 8:0-Triumph regelrecht in seine Einzelteile, Mahlsdorf feierte einen Last-Minute-Erfolg in einem spektakulären 3:2 gegen Sparta Lichtenberg. Auch im Tabellenkeller wurden die Karten neu gemischt, wenngleich der Rostocker FC seine Sieglosigkeit zementierte.

SG Dynamo Schwerin – TSG Neustrelitz 1:2 (0:0)

Die Begegnung im Stadion Lambrechtsgrund nahm erst in der zweiten Halbzeit Fahrt auf. Vor 240 Zuschauern und unter der Leitung von Schiedsrichter Tobias Starost traf Gabriel Ziegler in der 63. Minute zur verdienten Führung für die Gäste. Dynamo Schwerin zeigte sich zwar engagiert, doch zu fehleranfällig in der Rückwärtsbewegung. Bohdan Kostik erzielte in der 77. Minute den zwischenzeitlichen Ausgleich, ehe Tom Kliefoth in der 81. Minute eiskalt den Schlusspunkt setzte. Während Neustrelitz mit nunmehr 32 Punkten Anschluss an das Tabellenmittelfeld hält, steckt Schwerin nach bereits 13 Saisonniederlagen weiterhin tief im Abstiegskampf.

SV Tasmania Berlin – SC Staaken 1:0 (0:0)

In einer über weite Strecken chancenarmen Partie im Werner-Seelenbinder-Sportpark war es ein früher Treffer nach Wiederanpfiff, der für die Entscheidung sorgte. Nathaniel Amartei Amamoo traf in der 49. Minute zum goldenen Tor für Tasmania, das vor 240 Zuschauern nicht unbedingt glanzvoll, aber effizient agierte. SC Staaken blieb trotz personeller Umstellungen offensiv harmlos. Mit der 16. Niederlage im Gepäck und einer alarmierenden Defensivbilanz (mehr als zwei Gegentore pro Partie) verfestigt sich die prekäre Lage der Gäste. Tasmania hingegen rückt mit nunmehr 37 Punkten auf Rang fünf vor.

BFC Preussen – Berliner AK 07 3:0 (0:0)

Mit einem hochverdienten Heimsieg unterstrich der BFC Preussen seine Titelambitionen. Nach torloser erster Hälfte sorgte Lenny Stein in der 52. Minute für die Führung, ehe Patrick Breitkreuz mit einem Doppelpack (59., 70.) für klare Verhältnisse sorgte. Schiedsrichter Stefan Heinicke leitete die Begegnung vor nur 80 Zuschauern im Preussen-Stadion. Die Gastgeber demonstrierten in allen Mannschaftsteilen ihre Reife und verdrängten mit diesem Erfolg den SV Lichtenberg 47 von der Tabellenspitze. Der BAK 07 bleibt im Niemandsland der Tabelle stecken.

SV 1908 Grün-Weiss Ahrensfelde – FC Anker Wismar 0:0

Taktisch geprägt und torarm präsentierte sich die Partie im Ahrensfelder Sportforum. Beide Teams agierten diszipliniert, scheuten jedoch das letzte Risiko. Weder ein Dreifachwechsel der Gastgeber noch ein Doppelwechsel auf Seiten der Gäste brachte die erhoffte Impulswirkung. Schiedsrichter Max Müller hatte bei lediglich 186 Zuschauern eine ruhige Partie zu leiten. Während sich Ahrensfelde mit dem Remis im Abstiegskampf etwas stabilisiert, verpasste Anker Wismar trotz optischer Überlegenheit einen möglichen Sprung ins obere Mittelfeld.

TUS Makkabi – Tennis Borussia Berlin 4:1 (1:1)

Ein deutlicher Heimsieg und ein Klassenunterschied in der zweiten Hälfte prägten das Berliner Stadtduell. Nach früher Gästeführung durch Fabian Klawa (4.) glich Will Anderson Siakam in der 40. Minute aus. In der Folge dominierte Makkabi das Geschehen: Doron Bruck stellte auf 2:1 (67.), ehe Joker Serkan Tokgöz mit einem späten Doppelpack (93., 95.) den Schlusspunkt setzte. Vor 311 Zuschauern zeigte Makkabi große Effizienz im Abschluss, während TeBe einmal mehr die defensiven Schwächen offenbarte. Die Mannschaft von Benjamin Eta bleibt trotz gefälligem Offensivspiel im Mittelmaß stecken.

FSV Optik Rathenow – Rostocker FC 8:0 (5:0)

In einer einseitigen Partie deklassierte Optik Rathenow das Tabellenschlusslicht aus Rostock. Bereits nach vier Minuten eröffnete Shpetim Xhaka den Torreigen. Kalilou Camara (13., 40.), Jamal Mantatu Rogero (21., 29., 70.) sowie Mohamed El-Ahmar (91.) komplettierten vor 148 Zuschauern den historischen Kantersieg. Mit 131 Gegentreffern bleibt der Rostocker FC das statistisch schwächste Team der Liga. Der Auftritt offenbarte nicht nur taktische Defizite, sondern auch mentale Lethargie.

BSV Eintracht Mahlsdorf – SV Sparta Lichtenberg 3:2 (0:1)

Eine dramatische Schlussphase bescherte Mahlsdorf drei Punkte in einem packenden Hauptstadtduell. Dominic Schmüser brachte die Gäste in der 27. Minute in Führung. Nach dem Ausgleich durch Julian Mätzke (69.) und dem Führungstor von Peter Köster (82.), schien Mahlsdorf auf Kurs – ehe Daniel Hänsch in der 86. Minute zurückschlug. Doch in der vierten Minute der Nachspielzeit schockte Tami Lucien Benkert Sparta mit dem Siegtreffer. Schiedsrichter Florian Thomas leitete vor 163 Zuschauern eine Partie voller Wendungen, in der Mahlsdorf mit dem sechsten ungeschlagenen Spiel in Folge den dritten Tabellenrang festigte.

SV Lichtenberg 47 – F.C. Hansa Rostock U23 1:2 (0:0)

Ein bitterer Nachmittag für den bisherigen Ligaprimus: Trotz Heimvorteils und spielerischer Überlegenheit kassierte Lichtenberg 47 vor 776 Zuschauern eine empfindliche Niederlage. Luca Stoldt brachte Hansas U23 in der 58. Minute in Führung. Zwar gelang Sebastian Reiniger nur drei Minuten später der Ausgleich, doch Randy Dei bestrafte defensive Unachtsamkeit in der 71. Minute mit dem 1:2. SV Lichtenberg 47 verlor damit nach einer Serie von drei Siegen nicht nur das Spiel, sondern auch die Tabellenführung. Hansa U23 festigt hingegen mit nun 38 Punkten seine Position in der Spitzengruppe.

 

SÜD: Klubzweite nun mehr Luft im Titelkampf

Der 23. Spieltag der NOFV-Oberliga Süd: Tabellenführer 1. FC Magdeburg II untermauerte mit einem überzeugenden Auswärtssieg in Krieschow seine Aufstiegsambitionen und bleibt das Maß der Dinge. Dahinter behaupteten Halle 96 und der VfB Auerbach durch souveräne Auftritte ihre Verfolgerrollen. Während sich Halberstadt in einem torreichen Schlagabtausch gegen Grimma durchsetzte, schlittert Rudolstadt nach der Heimniederlage gegen Sandersdorf immer tiefer in den Abstiegssumpf. Auch das Kellerduell zwischen Zorbau und Ludwigsfelde sorgte für klare Verhältnisse – und für neue Hoffnung in Zorbau.

FC Einheit Rudolstadt – SG Union Sandersdorf 1:2 (0:1)

Im Abstiegskampf ging Rudolstadt vor heimischer Kulisse einmal mehr leer aus. Vor 100 Zuschauern und unter der Leitung von Schiedsrichter Steven Greif erzielte Moritz Griesbach in der 16. Minute die Führung für die Gäste. Nach dem Seitenwechsel erhöhte Pascal Pannier per Direktabnahme aus zentraler Position auf 0:2 (54.), ehe Maximilian Schlegel neun Minuten später per Strafstoß verkürzen konnte. Trotz zahlreicher Umstellungen gelang es der Elf von Holger Jähnisch nicht, noch einmal entscheidend zuzusetzen. Rudolstadt bleibt damit auf einem direkten Abstiegsrang und wartet nun seit vier Partien auf einen Punktgewinn.

FC Einheit Wernigerode – Bischofswerdaer FV 2:2 (2:1)

Ein Eigentor entschied eine umkämpfte erste Hälfte im Gießerweg-Stadion: Nachdem Firas Romdhane in der 11. Minute für die Gastgeber getroffen hatte und Luis Bürger für die Gäste postwendend ausglich (22.), beförderte Paul Fromm das Leder unglücklich ins eigene Netz (26.). Nach zahlreichen Wechseln auf beiden Seiten war es Steve Zizka, der in der 82. Minute für den verdienten Ausgleich sorgte. 225 Zuschauer verfolgten eine temporeiche Partie, die unter der Leitung von Schiedsrichter Felix Korn stand. Wernigerode verzeichnet mit 56 Gegentoren die schwächste Defensive der Liga, während Schiebock seine Serie von nur einem Sieg aus fünf Spielen nicht durchbrechen konnte.

SC Freital – BSG Wismut Gera 3:1 (2:0)

Frühe Entschlossenheit brachte den Freitalern den Heimsieg: Bereits in der 7. Minute erzielte Felix Hennig das 1:0, Rick Edward Wuchrer erhöhte in der 28. Minute per wuchtigem Abschluss aus der Distanz. Zwar konnte Califo Baldé nach 65 Minuten verkürzen, doch Philip Weidauer stellte nur fünf Minuten später den alten Abstand wieder her. 275 Zuschauer sahen eine abgeklärte Vorstellung des SC Freital, während Wismut Gera erneut durch defensive Unzulänglichkeiten auffiel. Gera bleibt mit 54 Gegentreffern das zweitschlechteste Defensivteam der Liga.

Ludwigsfelder FC – SV Blau-Weiß Zorbau 1:2 (1:0)

Ein Big Point im Tabellenkeller: Nach früher Führung durch Ricardo Franke (6.) sah Ludwigsfelde vor 129 Zuschauern lange wie der Sieger aus. Doch in der zweiten Halbzeit drehte Zorbau die Partie. Kevin Neuhaus glich in der 55. Minute aus, Jimmy Wagner traf nach feinem Solo in der 64. Minute zum entscheidenden 2:1. Der Tabellenletzte aus Ludwigsfelde wartet seit 14 Spielen auf einen Sieg und bleibt offensiv weiter harmlos.

VfL Halle 96 – RSV Eintracht 1949 1:0 (0:0)

Ein Geduldspiel endete in einer späten Erlösung: Dario Borval traf in der 93. Minute und bescherte dem VfL Halle 96 einen vielumjubelten Heimsieg. Die defensivstarke RSV Eintracht hatte zuvor kaum Chancen zugelassen, agierte jedoch im letzten Drittel zu einfallslos. Vor 201 Zuschauern verpassten die Gäste eine größere Überraschung, während Halle sich auf Rang drei behauptet.

FSV Budissa Bautzen – VfB Auerbach 0:3 (0:1)

In Bautzen entfaltete Auerbach seine spielerische Dominanz mit Präzision und Effizienz. Ben Bauer erzielte nach 19 Minuten die Führung, Cedric Graf erhöhte per Direktabnahme in der 66. Minute. Den Schlusspunkt setzte Joker Ben Colin Weigel in der 90. Minute. Vor 265 Zuschauern gelang dem Team von Sven Köhler ein reifer Auftritt, während Budissa nach zwei Siegen in Folge wieder geerdet wurde.

VfB 1921 Krieschow – 1. FC Magdeburg II 1:4 (1:2)

Die U23 des 1. FC Magdeburg bestätigte ihre Ausnahmestellung eindrucksvoll: Joonas Frenzel (11., 56.) und Jason Ceka (23., 67.) erzielten die Treffer für den souveränen Spitzenreiter. Colin Raak hatte für Krieschow vor der Pause verkürzt (44.), doch nach Wiederanpfiff kontrollierte Magdeburg das Geschehen vollständig. Vor 303 Zuschauern unterstrich die Mannschaft von Pascal Ibold ihre Klasse. Mit nur einer Saisonniederlage bleibt der Ligaprimus klar auf Aufstiegskurs.

VfB Germania Halberstadt – FC Grimma 4:2 (2:1)

In einer der unterhaltsamsten Begegnungen des Spieltages setzte sich Halberstadt in einem offenen Schlagabtausch durch. Joel-Pascal Klaschka (7.) und Silvio Rust (29.) trafen für die Hausherren, während Toni Ziffert (25.) und Noah Wächtler (46.) für Grimma ausglichen. Edhem Hujdurovic (59.) und Mateo Martinez (89.) entschieden die Partie schließlich zugunsten der Germania. 333 Zuschauer sahen eine offensivfreudige Partie mit zahlreichen Umschaltmomenten. Referee Pascal Neidhardt leitete eine intensive Begegnung, die Halberstadt auf Rang sechs festigte.

Texte: Holger Elias

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