Herren
NOFV-Oberliga Nord/Süd: Zusammenfassung 22. Spieltag
NORD: Primus Lichtenberg 47 verliert in Neustrelitz

Der 22. Spieltag der NOFV-Oberliga Nord bot reichlich Zündstoff für alle Tabellenregionen: Spitzenreiter Lichtenberg 47 kassierte in Neustrelitz eine empfindliche Niederlage, während Verfolger BFC Preussen in Wismar wichtige Punkte liegen ließ. Hansa Rostocks U23 nutzte die Gunst der Stunde und rückte mit einem dominanten 3:0 gegen Makkabi näher an die Spitze heran. Im Tabellenkeller bleibt es dagegen eng – Ahrensfelde musste sich in Berlin deutlich geschlagen geben, während Rathenow in Lichtenberg regelrecht unterging. Den emotionalsten Moment des Wochenendes lieferte Eintracht Mahlsdorf, das Staaken mit einem Last-Minute-Treffer in der 100. Minute bezwang.
Tennis Borussia Berlin – SV 1908 Grün-Weiss Ahrensfelde 5:2 (4:2)
Mit einem Offensivspektakel meldete sich Tennis Borussia Berlin eindrucksvoll zurück und bezwang den abstiegsbedrohten SV Grün-Weiss Ahrensfelde verdient mit 5:2. Bereits nach zehn Minuten hatte John-Frederik Dethlefs mit einem Doppelpack (2./10.) die Weichen früh auf Sieg gestellt. Doch Ahrensfelde wehrte sich: Lucas Nico Gurklys schlug doppelt zurück (20./30.) und glich aus. Die erneute Führung für TeBe besorgte abermals Dethlefs in der 33. Minute, ehe Ebrima Jobe mit einem Doppelpack kurz nach Wiederbeginn (46./50.) die Partie endgültig entschied. Vor 468 Zuschauern im Mommsenstadion zeigte Schiedsrichter Paul Mäder eine souveräne Leistung. Während TeBe mit nun zehn Saisonsiegen auf Rang sieben steht, rutscht Ahrensfelde weiter in Richtung Abstiegszone.
FC Anker Wismar – BFC Preussen 1:1 (1:0)
Trotz klarer Ambitionen auf einen Auswärtssieg kam der Tabellenzweite BFC Preussen in Wismar nicht über ein 1:1 hinaus. Marco Bode brachte die Gastgeber in der 17. Minute in Führung, ein sehenswerter Distanzschuss von Guilherme Henrique Lopes De Oliveira (53.) sorgte jedoch für den verdienten Ausgleich. Die 274 Zuschauer sahen ein taktisch geprägtes Duell. Während Preussen mit nun 49 Punkten Tabellenplatz zwei behauptet, bleibt Anker Wismar mit 31 Zählern im gesicherten Mittelfeld, jedoch weiter mit Defensivproblemen behaftet.
TSG Neustrelitz – SV Lichtenberg 47 2:1 (0:1)
Mit einem leidenschaftlichen Auftritt fügte die TSG Neustrelitz dem bis dahin souverän führenden SV Lichtenberg 47 eine überraschende 1:2-Niederlage zu. Magnus Rösner brachte die Gäste vor 243 Zuschauern in der 34. Minute in Führung. Doch in Hälfte zwei drehte Neustrelitz das Spiel: Kevin Akogo traf zunächst zum Ausgleich (68.), ehe Nick Höfer zehn Minuten später zum umjubelten Sieg einschoss. Trotz der Niederlage bleibt Lichtenberg mit 49 Punkten an der Spitze, muss sich aber auf ein enges Titelrennen einstellen. Neustrelitz klettert mit diesem Coup auf Rang zehn.
Berliner AK 07 – SV Tasmania Berlin 1:1 (0:1)
Ein gerechtes Remis sahen 130 Zuschauer im Duell zwischen dem Berliner AK und Tasmania Berlin. Mohammed Berjaoui hatte die Gäste in der 28. Minute in Führung gebracht, ehe Keliano Tavares in der 68. Minute ausglich. In einer taktisch disziplinierten Partie fehlten beiden Teams letztlich die Ideen, um einen vollen Erfolg zu erzwingen. Tasmania bleibt trotz des Punktes auf Platz sechs, der BAK auf Rang elf. Beide Teams traten in der Endphase zwar entschlossen auf, doch es fehlte an klaren Torchancen.
F.C. Hansa Rostock U23 – TUS Makkabi 3:0 (1:0)
Im Spitzenspiel des Spieltages setzte sich Hansa Rostocks U23 eindrucksvoll gegen den ambitionierten TUS Makkabi durch und feierte einen glasklaren 3:0-Erfolg. Dario Gebuhr brachte die Gastgeber in der 40. Minute auf die Siegerstraße, ehe Julian Hahnel mit einem Doppelpack (64./92.) den verdienten Heimsieg sicherte. Während Rostock mit 35 Punkten auf Platz fünf steht, musste Makkabi die zweite Saisonniederlage hinnehmen – und rangiert mit zwei Punkten Vorsprung auf Platz vier.
SV Sparta Lichtenberg – FSV Optik Rathenow 4:0 (3:0)
Sparta Lichtenberg dominierte die Partie gegen den FSV Optik Rathenow von der ersten Minute an und fuhr einen hochverdienten 4:0-Heimsieg ein. Etienne Nikol eröffnete bereits nach sieben Minuten, Marko Trojanovic (37.) und Daniel Hänsch (43.) sorgten noch vor der Pause für klare Verhältnisse. Letzterer erhöhte in der 57. Minute mit seinem zweiten Treffer auf 4:0. Vor lediglich 59 Zuschauern unterstrich Sparta seine Offensivqualitäten, während Optik Rathenow erneut die nötige Durchschlagskraft vermissen ließ. Sparta rückt mit diesem Erfolg auf Rang acht vor, Rathenow bleibt Zwölfter.
SC Staaken – BSV Eintracht Mahlsdorf 2:3 (1:1)
In einer der dramatischsten Partien des Spieltages setzte sich Mahlsdorf in der Nachspielzeit mit 3:2 beim SC Staaken durch. Peter Köster brachte die Gäste früh in Führung (11.), ehe Deniz Aksakal per Foulelfmeter ausglich (35.). Niklas Thiel stellte nach dem Seitenwechsel erneut auf Führung (62.), doch Nino Lessel glich für Staaken in der 80. Minute aus. Als alles auf ein Remis hinauslief, fasste sich Nils Wilko Stettin in der zehnten Minute der Nachspielzeit (!) ein Herz und erzielte mit seinem 14. Saisontor den umjubelten Siegtreffer. Die 412 Zuschauer erlebten eine nervenaufreibende Begegnung. Mahlsdorf festigt mit diesem Auswärtssieg Platz drei, während Staaken weiter Kontakt zum rettenden Ufer verliert.
Rostocker FC – SG Dynamo Schwerin 1:2 (1:1)
Dynamo Schwerin setzte sich in einer kampfbetonten Partie beim Rostocker FC mit 2:1 durch und sammelte damit wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Michal Lopatynski brachte die Gastgeber in der 37. Minute zunächst in Front, doch Bohdan Kostik schlug kurz vor der Pause zurück (40.) und erzielte nach dem Seitenwechsel auch den Siegtreffer (49.). Die 136 Zuschauer sahen ein intensives Spiel mit zahlreichen Wechseln. Rostock bleibt mit null Punkten im Keller stecken, während Schwerin als Tabellendreizehnter auf Tuchfühlung bleibt – und mit Kampfgeist wichtige Lebenszeichen sendet.
SÜD: Magdeburger Zweite biegt mit Vorteil auf Zielgerade
Am 22. Spieltag der NOFV-Oberliga Süd zeigte die Liga ihr ganzes Spannungsfeld: Während die Zweitvertretung des 1. FC Magdeburg mit einem späten Sieg gegen Budissa Bautzen an die Tabellenspitze sprang und Krieschow mit einem 5:1 in Bischofswerda seine Offensivstärke eindrucksvoll unter Beweis stellte, rutscht die BSG Wismut Gera nach einer bitteren Heimpleite gegen Wernigerode noch tiefer in den Tabellenkeller. Im Mittelfeld herrscht derweil zähes Ringen um Stabilität – wie das 2:2 zwischen Grimma und dem Schlusslicht aus Ludwigsfelde oder das torlose Remis zwischen Sandersdorf und Halberstadt eindrucksvoll demonstrieren. Für Spannung, Dramatik und viele Tore war erneut gesorgt – mit Implikationen sowohl für den Titelkampf als auch für den Abstiegskampf.
Bischofswerdaer FV – VfB 1921 Krieschow 1:5 (0:2)
Der VfB Krieschow setzte am Samstag ein offensives Ausrufezeichen und fegte den Bischofswerdaer FV mit 5:1 aus dem heimischen Wesenitzsportpark. Mann des Tages war Manuel Seibt, der mit einem Doppelpack kurz vor und nach der Halbzeitpause (40./48.) den Weg zu einem Kantersieg ebnete. Andy Hebler erhöhte mit einem Doppelpack binnen sechs Minuten (57./63.), ehe Kamil Antosiak in der 89. Minute den fünften Treffer für die Gäste markierte. Den Hausherren blieb durch den späten Ehrentreffer von Martin Sobe (91.) nur Ergebniskosmetik. 191 Zuschauer sahen eine einseitige Begegnung. Während Krieschow den dritten Tabellenplatz festigt und weiterhin die torfreudigste Offensive der Liga stellt (59 Treffer), befindet sich Bischofswerda mit zwei Niederlagen in Folge im Abwärtstrend.
FC Grimma – Ludwigsfelder FC 2:2 (0:2)
In einer Partie mit zwei völlig unterschiedlichen Halbzeiten musste sich der FC Grimma im Heimspiel gegen das Schlusslicht aus Ludwigsfelde mit einem 2:2 begnügen. Die Gäste gingen durch Hamza Khalid Ali Hijazi (24.) und Ello Amangoua (45.) mit einer überraschenden Führung in die Pause. Nach deutlichen Umstellungen zur Halbzeit reagierte der Gastgeber mit deutlich mehr Druck. Grimmas Tommy Kind avancierte mit einem sehenswerten Doppelpack (67./76.) zum Hoffnungsträger und sicherte seinem Team zumindest einen Zähler. Trotz des Remis bleibt Ludwigsfelde, das weiterhin seit 13 Spielen sieglos ist, abgeschlagen Tabellenletzter. Die 89 Zuschauer sahen eine Begegnung, in der die Gäste defensiv erneut nicht stabil wirkten.
SV Blau-Weiß Zorbau – SC Freital 0:2 (0:1)
Freital bleibt auf Kurs und sichert sich mit einem souveränen 2:0-Auswärtssieg beim stark abstiegsgefährdeten SV Blau-Weiß Zorbau wichtige Punkte. Bereits nach zehn Minuten brachte Robin Fluß die Gäste mit einem wuchtigen Abschluss in Führung. Ricardo Michael sorgte in der Schlussphase (87.) für die endgültige Entscheidung. Die 64 Zuschauer im Sportzentrum Zorbau erlebten eine Partie, in der die Gastgeber erneut große Schwächen in der Defensive offenbarten – bereits zum zwölften Mal in dieser Saison ging Zorbau als Verlierer vom Platz. Schiedsrichter Matthias Läsker hatte keine Mühe, das faire Spiel zu leiten. Freital bleibt mit dem neunten Saisonsieg auf Tuchfühlung zur oberen Tabellenhälfte, während Zorbau tief im Abstiegsstrudel verharrt.
BSG Wismut Gera – FC Einheit Wernigerode 2:5 (1:2)
Wernigerode feierte bei der abstiegsbedrohten BSG Wismut Gera einen eminent wichtigen 5:2-Auswärtserfolg und verschärfte damit die Krise der Gastgeber. Bereits nach fünf Minuten brachte Ben Engelhardt die Gäste in Führung, Firas Romdhane erhöhte (32.). Gera kam durch Nikita Bondarenko (41.) und Florian Schubert (68.) zweimal heran, doch Nick Schmidt (56.), Steven Raeck (86.) und Filipe Almeida (94.) entschieden die Partie zugunsten der Mannschaft von Trainer Florian Mehr. Trotz dreier Treffer in der zweiten Hälfte offenbarte Wernigerode erneut defensive Schwächen – mit nun 54 Gegentoren stellt man die anfälligste Abwehr der Liga. Die 353 Zuschauer im Stadion am Steg sahen ein torreiches Spiel. Gera bleibt damit in gefährlicher Nähe zu den Abstiegsplätzen.
1. FC Magdeburg II – FSV Budissa Bautzen 3:2 (0:1)
Mit einem Last-Minute-Treffer durch Stefan Korsch (89.) sicherte sich die Reserve des 1. FC Magdeburg einen hart erkämpften 3:2-Heimsieg gegen den FSV Budissa Bautzen – und erklomm damit die Tabellenspitze. Die Gäste führten zur Pause durch ein Tor von David Rohlik (45.+1), doch Magdeburg drehte nach dem Seitenwechsel auf. Pierre Nadjombe (54.) und Dariusz Stalmach (61.) trafen für die Hausherren, ehe Karl-Ludwig Zech umgehend zum 2:2 ausglich (63.). Das entscheidende Tor fiel spät, aber verdient. Vor lediglich 32 Zuschauern zeigte die U23 des FCM vor allem in der zweiten Hälfte ihre Qualität. Magdeburg bleibt damit die formstärkste Mannschaft der Liga – mit sechs Siegen in Folge.
VfB Auerbach – VfL Halle 96 1:1 (0:1)
In einer insgesamt ausgeglichenen und taktisch geprägten Partie trennten sich der VfB Auerbach und der VfL Halle 96 mit einem 1:1-Unentschieden. Ein Eigentor von Tim Birkner (26.) brachte die Gäste zunächst in Führung, ehe Amer Kadric in der Nachspielzeit (90.+5) mit einem Schuss aus kurzer Distanz den verdienten Ausgleich markierte. 287 Zuschauer im VfB-Stadion am Ziegeleiweg sahen eine kampfbetonte Begegnung, in der beide Teams wenig Risiko eingingen. Während Auerbach auf Platz fünf verharrt, bleibt Halle mit nunmehr fünf sieglosen Spielen in Serie weiter unter den eigenen Erwartungen.
SG Union Sandersdorf – VfB Germania Halberstadt 0:0
In einer chancenarmen Begegnung trennten sich die SG Union Sandersdorf und der VfB Germania Halberstadt torlos. Trotz leichtem spielerischem Übergewicht der Gäste fehlte es beiden Mannschaften an der nötigen Durchschlagskraft im letzten Drittel. 150 Zuschauer in Sandersdorf warteten vergeblich auf Höhepunkte, denn auch nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild kaum. Der eingewechselte Fynn Kleeschätzky konnte für Halberstadt keine entscheidenden Impulse setzen. Während Sandersdorf mit nun 26 Gegentoren erneut keine offensive Lösung fand, bleibt Halberstadt immerhin seit sechs Spielen ungeschlagen – fiel in der Tabelle jedoch auf Rang sechs zurück.
RSV Eintracht 1949 – FC Einheit Rudolstadt 5:2 (1:1)
Mit einem wahren Offensivfeuerwerk in der zweiten Halbzeit feierte der RSV Eintracht 1949 einen deutlichen 5:2-Heimsieg gegen den FC Einheit Rudolstadt. Nach dem frühen Führungstreffer durch Louis Samson (24.) glich Ron Wachs (33.) für die Gäste aus. Was dann folgte, war eine Demonstration offensiver Spielfreude: Till Plumpe (48.), Caio Mazzo Nogueira (55.), Kevan Kahoussi (68.) und Tim Göth (70.) schraubten das Ergebnis binnen 22 Minuten auf 5:1. Rudolstadts Marco Riemer sorgte in der Nachspielzeit (90.+3) lediglich für Ergebniskosmetik. Die 204 Zuschauer auf dem Kunstrasenplatz in Stahnsdorf sahen eine Partie, in der der RSV seine Ambitionen untermauerte. Schiedsrichter Lennart König hatte die Partie jederzeit im Griff. Rudolstadt bleibt in akuter Abstiegsnot.
Texte: Holger Elias