Regionalliga Nordost

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Marco Sailer (Foto: Worbser)

Krise in Nordhausen spitzt sich zu - Kreuzbandriss-Plage in Schönberg

 

Aufstiegsaspirant FSV Wacker Nordhausen steckt vor dem 8. Spieltag in der Regionalliga Nordost in der Krise. Hinzu kommt: Jetzt ist auch noch Ex-Bundesligaprofi Marco „Toni“ Sailer verletzt und der Präsident erkrankt. Beim FC Schönberg 95 reißt sich bereits der dritte Spieler in dieser Saison das Kreuzband, beim 1. FC Lok Leipzig kehrt ein ehemaliger Profi und Gegenspieler von Diego Armando Maradona in anderer Position zurück. Außerdem: Das Topspiel zwischen Spitzenreiter FC Carl Zeiss Jena und dem FC Energie Cottbus könnte erneut verlegt werden. FUSSBALL.DE mit den News aus der Nordost-Staffel.

 

Zumindest Entwarnung bei „Toni“ Sailer: Beim ambitionierten FSV Wacker Nordhausen läuft es alles andere als rund. Durch zuletzt drei Niederlagen in Folge ist die Anfangseuphorie nach den prominenten Verpflichtungen von Ex-Bundesligaprofi Marco Sailer und Ex-Nationalspieler Maurizio Gaudino als Sportlichen Leiter verflogen. Platz zwölf und zwölf Zähler Rückstand auf Spitzenreiter FC Carl Zeiss Jena stehen zu Buche. Bei Sailer, der in der Begegnung beim BFC Dynamo (0:3) mit der Trage abtransportiert und ausgewechselt werden musste, gibt es zumindest Entwarnung. Der langjährige Kultprofi des SV Darmstadt 98 zog sich „nur“ eine Innenbanddehnung zu, fällt damit zwei bis drei Wochen aus. Das Heimspiel gegen den thüringischen Konkurrenten ZFC Meuselwitz (Freitag, 19 Uhr) wird er auf jeden Fall verpassen.

 

Um auszuloten, wie die Negativserie gestoppt werden kann, hat FSV-Präsident Nico Kleofas seine Präsidiumskollegen Hans-Joachim Junker und Sven Pistorius beauftragt, Gespräche mit Gaudino zu führen und über konkrete Schritte zu beraten. Kleofas selbst hat derzeit gesundheitliche Probleme, musste sich einem operativen Eingriff unterziehen.

 

Seuche in Schönberg: Die Verletztenmisere des FC Schönberg 95 hält an. Defensivspieler Maximilian Rausch ist bereits der sechste Spieler im Kader von FCS-Trainer Axel Rietentiet, der in dieser Saison an einer langwierigen Verletzung laboriert. Beim 0:3 gegen Aufsteiger 1. FC Lok Leipzig zog sich der 26-Jährige einen Kreuzbandriss zu, fällt damit rund ein halbes Jahr aus. Mit Torwart Denis Klassen und Rechtsverteidiger Niklas Tille hatten zuvor bereits zwei weitere Spieler einen Kreuzbandriss erlitten. Auch auf Mittelfeldspieler Masami Okada (Achillessehnenriss) kann Rietentiet in den kommenden Monaten nicht zurückgreifen. Verteidiger Eric Birkholz hat mit einer Schambeinentzündung zu kämpfen. Wann er in den Kader zurückkehrt, ist ungewiss. Immerhin: Offensivakteur Fabian Istefo kehrt nach seinem Bänderriss im Knie in den kommenden Tagen zurück ins Training. Für die Partie bei der U 23 von RB Leipzig am Samstag (ab 13.30 Uhr) ist er aber noch keine Option. Die Personallage nimmt der FCS-Cheftrainer nicht zum Anlass für Ausreden. „Ja, wir gehen personell auf dem Zahnfleisch. Das müssen wir aber mit allen Tugenden wettmachen. Gegen Lok Leipzig ist uns das nicht gelungen. Unser Hauptproblem ist, dass wir zu wenige Torchancen kreieren“, betonte Rietentiet.

 

Damals traf er gegen Maradona: Matthias Zimmerling ist zurück. Der ehemalige Profi des 1. FC Lok Leipzig, der bereits als Kind seine Fußballschuhe für die „Loksche“ geschnürt hatte, arbeitet jetzt als Spielbeobachter und Scout für die Leipziger. In Erinnerung bleibt vor allem das Tor des gebürtigen Leipzigers und heute 49-jährigen Zimmerling in der UEFA Cup-Partie 1988 gegen den italienischen Topklub SSC Neapel. Beim 1:1 vor 81.000 Zuschauern im damaligen Leipziger Zentralstadion hatte der frühere Linksaußen den Führungstreffer erzielt. Für Neapel war zu dieser Zeit kein Geringerer als Diego Armando Maradona, unter anderem Weltmeister 1986 mit Argentinien, am Ball. Zimmerling und Lok-Trainer Heiko Scholz kennen sich bereits seit Mitte der 1980er Jahre. Auch deshalb freut sich der frühere Stürmer und jetzige Scout auf seinen neuen Job. „Gemeinsam mit Co-Trainer Rüdiger Hoppe sind wir drei ein richtig gutes Team“, so Zimmerling.

 

Präsident redet Klartext: Hauke Runge, Präsident der TSG Neustrelitz, redet nach dem Fehlstart (ein Punkt aus sieben Partien) Klartext. „Wir stecken in der größten Krise der vergangenen Jahre, müssen gemeinsam mit dem Trainerteam die Ursachen auswerten“, sagt der TSG-Vereinsboss. „Wir müssen gegen Babelsberg den Bock umstoßen“, blickt TSG-Trainer Benjamin Duray auf die kommende Aufgabe des Tabellenletzten am Freitagabend (ab 19 Uhr) gegen den ehemaligen Zweitligisten aus Potsdam.

 

Hertha will Spitzenreiter stoppen: Vor dem Topspiel zwischen der zweitplatzierten U 23 von Hertha BSC und Spitzenreiter FC Carl Zeiss Jena am Freitag (ab 18 Uhr) ist klar: Fahren die Gäste im achten Spiel ihren achten Sieg ein, eilt Jena der Konkurrenz langsam, aber sicher davon. Derzeit beträgt der Vorsprung auf die Berliner fünf Punkte. Aber die Herthaner befinden sich ebenfalls in hervorragender Verfassung: Fünf der zurückliegenden sechs Spiele entschieden die von Ex-Profi Ante Covic trainierten Hauptstädter für sich. Zuletzt gab es einen 3:2-Auswärtserfolg bei Budissa Bautzen. „Es wird eine schwierige Aufgabe. Ich kenne einen Großteil der Mannschaft aus meiner Zeit als Jugendtrainer. Der Kader ist stark besetzt, verfügt über riesiges Potenzial“, warnt FCC-Trainer Mark Zimmermann im Gespräch mit FUSSBALL.DE vor den Qualitäten der Berliner. Zimmermann war von 2011 bis zum Ende der zurückliegenden Saison für die U 19 von Jena zuständig. Für die Partie in Berlin stehen nur Shkodran Zeqiri (Knöchelverletzung) und Florian Giebel (Muskelfaserriss) nicht zur Verfügung. Die beiden Angreifer Timmy Thiele und Bedi Buval sind wieder im Kader. Das Duo war zuletzt für die Partie gegen den Berliner AK (3:0) aus disziplinarischen Gründen suspendiert worden.

 

Viktoria zum Vorjahresfinalisten: Der FC Viktoria Berlin, der am vergangenen Wochenende beim 0:2 gegen den FC Oberlausitz Neugersdorf die erste Saisonniederlage kassiert hatte, muss in der zweiten Runde des Berliner Landespokals beim Oberligisten SV Lichtenberg 47 antreten. Die Partie geht am Samstag, 8. Oktober, (ab 14 Uhr) über die Bühne. In der ersten Runde hatte die Viktoria 7:1 beim Bezirksligisten FSV Hansa 07 gewonnen. Vorjahresfinalist Lichtenberg (0:1 im Endspiel gegen den BFC Preussen) setzte sich zum Auftakt gegen den Landesligisten VfB Hermsdorf Berlin 1:0 durch. mspw

 

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