Regionalliga Nordost

Lok Leipzig gewinnt brisantes Derby

Manuel Wajer (rechts) musste ins Tor; (c) worbser

Mit dem brisanten Leipziger Stadtderby zwischen Aufsteiger BSG Chemie und dem 1. FC Lok wurde die Saison 2017/2018 in der Regionalliga Nordost eröffnet. Am Ende setzten sich die favorisierten Gäste um Trainer Heiko Scholz beim Liganeuling 1:0 (1:0) durch. Überschattet wurde das Duell von einer 15-minütigen Unterbrechung nach Zuschauerausschreitungen in der Schlussphase. In einer intensiven und umkämpften Partie - allein in der ersten Viertelstunde gab es vier Gelbe Karten - sollte es einige Zeit dauern, bis die 4999 Zuschauer im ausverkauften Alfred-Kunze-Sportpark den ersten zwingenden Torabschluss zu sehen bekamen. Der hatte es aber gleich in sich: Nach einer Kopfballverlängerung von Innenverteidiger Christian Hanne erzielte Robert Zickert artistisch die Führung für Lok (34.). Nur zwei Zeigerumdrehungen später verpasste es Maik Salewski, per Kopfball für die Gäste nachzulegen. Die vielversprechendste Möglichkeit für den Aufsteiger hatte Ex-Lok-Stürmer Tommy Kind. Seinen Versuch setzte er aber zu hoch an (40.). Die BSG Chemie kam besser aus der Kabine und setzte die Gäste unter Druck. Glück hatte der 1. FC Lok, als Ryan Malone einen Kopfball von Stefan Karau auf der Linie klärte (70.). In der Folge blieb Chemie zwar bemüht, weitere zwingende Chancen gab es aber nicht mehr.

Chemie-Linksverteidiger Wajer zwischen den Pfosten

Auf der Gegenseite musste BSG-Torhüter Marcus Dölz wegen Handspiels außerhalb des Strafraums mit der Roten Karte vorzeitig vom Feld (87.). Für ihn rückte Linksverteidiger Manuel Wajer (Foto) zwischen die Pfosten, musste aber erst rund 15 Minuten später eingreifen. Grund: Einige Lok-Anhänger waren über den Zaun geklettert und hatten versucht, in den Innenraum zu gelangen. Die Polizei musste eingreifen. Schiedsrichter Oliver Lossius (Sondershausen) unterbrach die Partie, schickte beide Mannschaften in die Kabinen und ließ das Spiel erst fortsetzen, nachdem sich die Lage wieder beruhigt hatte.

Titelfavorit Cottbus stürmt sofort an die Spitze

Der frühere Bundesligist FC Energie Cottbus hat zum Auftakt in die Regionalliga Nordost seine Aufstiegsambitionen deutlich unterstrichen. Am 1. Spieltag setzten sich die Lausitzer bei der TSG Neustrelitz, die schon in der vergangenen Spielzeit den letzten Tabellenplatz belegt hatte, aber wegen der Rückzüge des FC Schönberg 95 und von RB Leipzig II dennoch in der Liga bleiben durfte, 4:0 (1:0) durch und übernahm sofort die Tabellenführung. Bereits in der ersten Halbzeit musste die TSG vor 1149 Zuschauern im Parkstadion einen Rückschlag hinnehmen. Kevin Kalinowski sah wegen einer Notbremse im eigenen Strafraum die Rote Karte (24.). Den fälligen Foulelfmeter verwandelte ausgerechnet der frühere Neustrelitzer Fabio Viteritti (26.) zur Führung für die Gäste. Im zweiten Durchgang schraubten Marcelo De Freitas Costa (53.) und Streli Mamba (57./85.) das Ergebnis weiter in die Höhe.

Der Berliner AK musste sich in der Begegnung beim FSV Union Fürstenwalde mit einem Punkt begnügen, kam zu einem 2:2 (1:0). Die Tore für die Berliner markierten Özer Pekdemir (16.) und Felix Brügmann (75.). Für Fürstenwalde erzielten Alexander Wuthe (69.) sowie „Joker“ Alexander Eirich (79.) jeweils den Ausgleichstreffer. Der zur Halbzeit eingewechselte Berliner Tunay Deniz sah wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte (64.). Kurz vor Schluss hatte Rico Gladrow sogar noch die große Chance, den Siegtreffer für Luckenwalde zu erzielen, scheiterte aber in der Nachspielzeit mit einem Foulelfmeter am BAK-Schlussmann Jakub Jakubov (90.+3).

Hertha BSC II mit Niederlage bei Klinsmann-Debüt

Der SV Babelsberg 03 setzte sich vor 1517 Besuchern gegen die zweite Mannschaft von Hertha BSC 2:1 (1:0) durch. Kubilay Büyükdemir (17.) traf bereits früh für die Gastgeber. Für die Entscheidung sorgte Andis Shala (73.), nachdem Shawn Kauter (69.) den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer für Hertha markiert hatte. Bei den Berlinern gab der 20-jährige Jonathan Klinsmann, Sohn des ehemaligen Nationalspielers und Bundestrainers Jürgen Klinsmann, sein Debüt zwischen den Pfosten für Herthas U 23. Die Niederlage konnte aber auch der aktuelle U 20-Nationaltorhüter der USA nicht verhindern.

Mit einem 3:0 (2:0)-Heimerfolg im Derby gegen den FSV Budissa Bautzen legte der FC Oberlausitz Neugersdorf einen gelungenen Start in die neue Spielzeit hin. Dank der Treffer von Josef Marek (23.), des früheren tschechischen Nationalspielers Stepan Vachousek (25.) und von Dennis Blaser (79.) setzte sich die Mannschaft von FCO-Trainer und Ex-Bundesliga-Profi Vragel da Silva souverän durch. Bei den Gästen aus Bautzen sah Pavel Patka wegen groben Foulspiels die Rote Karte (74.).

Gut eingekauft: Drei Zugänge treffen für BFC Dynamo

Erfolgreich in die neue Saison gestartet ist der BFC Dynamo, der vor 1048 Zuschauern beim FSV Luckenwalde 4:1 (0:1) gewann. Dabei waren die Gastgeber durch Daniel Becker (14.) sogar früh in Führung gegangen. In der zweiten Halbzeit drehten aber die drei BFC-Zugänge David Kamm Al-Azzawe (47.) und Rufat Dadashov (54., Foulelfmeter/90.+3.), die beide vom Ligakonkurrenten ZFC Meuselwitz in die Hauptstadt gewechselt waren, sowie der ehemalige Bundesliga-Profi Salomon Okoronkwo (80.), der in der vergangenen Spielzeit noch für die TSG Neustrelitz am Ball war, die Partie zu Gunsten des BFC. Beide Teams beendeten die Partie mit nur zehn Spielern. Auf Seiten des FSV Luckenwalde musste Torhüter Konstantin Filatow nach einer Notbremse mit der Roten Karte den Platz verlassen (52.). Für ihn rückte Ersatztorwart Robert Petereit zwischen die Pfosten. Bei den Berlinern sah Philip Schulz ebenfalls wegen einer Notbremse „Rot“ (77.).

Aufsteiger starten jeweils mit Unentschieden

Neuling VSG Altglienicke hat sich zum Auftakt einen Punkt gesichert. Die Berliner, die seit dieser Saison von Miroslav Jagatic (zuvor Assistenz-Coach der Nationalmannschaft von Myanmar) trainiert werden, trennten sich vom VfB Auerbach 1:1 (1:0). Dabei waren die Gastgeber um Kapitän und Ex-Profi Torsten Mattuschka dank eines Tores von Caner Özcin (43.) kurz vor der Halbzeitpause in Führung gegangen. VfB-Angreifer Marc-Philipp Zimmermann (54.) egalisierte nach dem Seitenwechsel aber den Rückstand und rettete den Auerbachern einen Zähler.

VSG-Mitaufsteiger VfB Germania Halberstadt kam ebenfalls zu einem Remis. Beim Meisterschaftsmitfavoriten FSV Wacker Nordhausen gab es vor 1028 Zuschauern ein 1:1 (1:1). Nico Hübner (40.) hatte die Gäste in Führung gebracht. Fast im Gegenzug erzielte aber Innenverteidiger Jerome Propheter (44.), Zugang vom West-Regionalligisten Alemannia Aachen, den Ausgleich für die ambitionierten Thüringer. mspw

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