Regionalliga Nordost

Grandiose Chemnitzer Serie reißt gegen Viktoria

CFC-Trainer David Bergner; (c) worbser

Nach 15 Siegen: Grandiose Chemnitz-Serie ist zu Ende

Am 16. Spieltag der Regionalliga Nordost ist es passiert: Der Chemnitzer FC hat in der Partie gegen den FC Viktoria Berlin erstmals in dieser Saison nicht gewonnen. Die Mannschaft von CFC-Trainer David Bergner (Foto) unterlag 0:1 (0:0). Bedanken durften sich die Gäste aus Berlin ganz besonders beim eingewechselten Rafael Brand (90.+1), der vor 4588 Zuschauern den Siegtreffer markierte. Für den 24-jährigen Offensivspieler war es das dritte Tor in der laufenden Spielzeit.

Mit dem Sieg baut Viktoria Berlin sein Punktekonto auf 24 Zähler aus. Chemnitz ist mit 45 von 48 möglichen Punkten trotz der Niederlage weiter unangefochtener Spitzenreiter.

Mit einem 5:0 (3:0)-Kantersieg vor heimischer Kulisse gegen den BFC Dynamo verschaffte sich die VSG Altglienicke etwas Luft auf die Abstiegsränge. Bereits in der Anfangsphase der ersten Halbzeit sorgten Rene Pütt (7.), Hasan Pepic (14., Foulelfmeter) und Christopher Quiring (22.) mit ihren Treffern für klare Verhältnisse. Im zweiten Durchgang schraubten erneut Pütt (57.) und Kevin Kahlert (61.) das Ergebnis für Altglienicke weiter in die Höhe.

Mit dem fünften Saisonsieg verbesserte sich die VSG um gleich sieben Ränge von Platz 16 auf Platz neun. Für den BFC Dynamo wird die Luft dagegen dünner. Der Vorsprung auf die Gefahrenzone beträgt nach zuletzt drei Begegnungen ohne Sieg (zwei Remis, eine Niederlage) drei Punkte.

Nordhausen gewinnt erstmals unter Berbig

Nach zuletzt vier Partien ohne Sieg (ein Unentschieden, drei Niederlagen) hat der FSV Wacker Nordhausen erstmals wieder gewonnen. Beim Schlusslicht FSV Optik Rathenow gab es einen 2:0 (1:0)- Auswärtssieg. Es war der erste dreifache Punktgewinn unter der Regie von Interimstrainer und Ex-Profi Tino Berbig.

Die Torschützen für Nordhausen waren Joy Lance Mickels (18.) und Florian Beil (79.). Der Klassenverbleib rückt für Rathenow bereits immer weiter in die Ferne. Der Rückstand auf die sicheren Nichtabstiegsplätze beträgt neun Punkte.

Ein 2:2 (0:1)-Unentschieden gab es in der Begegnung zwischen dem VfB Auerbach und dem FSV Union Fürstenwalde. Lange hatte es nach einem Sieg für Fürstenwalde ausgesehen. Cihan Kahraman (9.) und Nils Wilko Stettin (51.) trafen zur 2:0-Führung. Ein Doppelpack von Auerbachs Mittelfeldspieler Marcel Schlosser (58., Foulelfmeter/70.) rettete den Gastgebern aber einen Punkt. Für Fürstenwalde war es das dritte Remis in Serie. Beide Klubs rangieren mit jeweils 19 Punkten knapp vor der Gefahrenzone.

Gladrow trifft gegen Gladrow vor 5260 Zuschauern

Rot-Weiß Erfurt ist in der Regionalliga Nordost zum elften Mal hintereinander ohne Niederlage geblieben. Das ist ein neuer Vereinsrekord. Die Mannschaft von Trainer und Ex-Nationalspieler Thomas Brdaric gewann zum Auftakt des 16. Spieltages 3:1 (1:0) gegen den SV Babelsberg. Die Gäste mussten dagegen die dritte Auswärtsniederlage in Serie hinnehmen.

Vor 5260 Zuschauern waren die Erfurter, deren Spielbetrieb vorerst gesichert ist, in Führung gegangen. Rico Gladrow (40.) verwandelte gegen seinen Namensvetter Marvin Gladrow im Babelsberger Tor einen Handelfmeter. Im Anschluss trafen Darryl Julian Geurts (76.) und der eingewechselte Mame Mbar Diouf (90.+3) für Rot-Weiß sowie Tom Nattermann (70.) für den SVB.

Kirsten und Lok Leipzig besiegen Klinsmanns Herthaner

Das Heimspiel des Traditionsvereins 1. FC Lok Leipzig am 16. Spieltag in der Regionalliga Nordost war auch das Duell der beiden Torhüter und Promi-Söhne Benjamin Kirsten, der bei den Leipzigern zwischen den Pfosten steht, und Hertha-Schlussmann Jonathan Klinsmann. Am Ende behielten die Leipziger beim 4:1 (1:1) deutlich die Oberhand.

Benjamin Kirsten, Sohn von Ex-Nationalstürmer Ulf Kirsten (früher Dynamo Dresden und Bayer 04 Leverkusen), wehrte unter anderem in der Anfangsphase einen Handelfmeter von Sidney Friede ab (10.). Jonathan Klinsmann, dessen Vater Jürgen mit dem DFB-Team Welt- und Europameister wurde und der von 2004 bis 2006 auch als Bundestrainer tätig war, hielt die Berliner in der zweiten Halbzeit mit einigen gelungenen Paraden lange Zeit im Spiel, ehe ihm dem vierten Leipziger Tor ein Patzer unterlief.

Nikos Zografakis (14.) hatte die Gäste aus der Hauptstadt zunächst in Führung gebracht. Nils Gottschick (24.) glich aber noch vor der Pause mit einem direkt verwandelten Freistoß aus. Beim 2:1 durch ein Eigentor von Florian Egerer (66.) war Matthias Steinborn als Vorbereiter beteiligt, die beiden weiteren Treffer für die „Loksche“ erzielte Steinborn (78./89.) dann selbst. Hertha-Abwehrspieler Panzu Ernesto, der schon während der ersten Halbzeit wegen Handspiels die Gelbe Karte gesehen hatte, handelte sich wegen Foulspiels „Gelb-Rot“ ein (75.). Hertha BSC II belegt trotz der Niederlage den vierten Tabellenplatz, der 1. FC Lok Leipzig verließ mit sieben Punkten aus den vergangenen drei Partien die Gefahrenzone. Der Abstand zu einem Abstiegsrang beträgt allerdings nur einen Zähler.

Der Tabellenzweite Berliner AK setzte sich gegen den ZFC Meuselwitz 3:1 (1:0) durch und verkürzte den Rückstand zum souveränen Spitzenreiter Chemnitzer FC auf zehn Punkte. Der Ligaprimus hatte bereits am Samstag gegen den FC Viktoria Berlin (0:1) nach zuvor 15 Siegen seine erste Niederlage in der laufenden Spielzeit kassiert.

Nach nur 30 Sekunden traf Fatlum Elezi (1.) zur frühen BAK-Führung. Seref Özcan (55.) und der eingewechselte Devann Yao (69.) bauten den Vorsprung aus. Für die Gäste aus Thüringen konnte Romarjo Hajrulla (85.) nur noch verkürzen. Meuselwitz bleibt nach der fünften Niederlage hintereinander auf dem vorletzten Tabellenplatz.

Neun Neugersdorfer retten Remis in Bautzen

Sieben Gelbe Karten, zwei Tore, jeweils eine Rote und eine Gelb-Rote Karte sowie einen vergebenen Strafstoß hatte das 1:1 (0:1) im Derby zwischen der FSV Budissa Bautzen und dem FC Oberlausitz Neugersdorf zu bieten. Dabei mussten die Gäste fast eine halbe Stunde lang mit nur neun Spielern auskommen.

Während der ersten Halbzeit sorgte Dennis Blaser (41.) für die Führung von Neugersdorf. Nach der Pause sah zunächst FCO-Kapitän Karl Petrick wegen Handspiels im eigenen Strafstoß „Rot“ (50.), mit dem fälligen Handelfmeter scheiterte jedoch Bautzens Tony Schmidt am gut reagierenden Torhüter Sabri Vaizov. Nach der Gelb-Roten Karte für Eric Träger (wiederholtes Foulspiel/65.) gelang dem Team von Budissa-Trainer Torsten Gütschow zumindest noch der Ausgleich durch Kevin Bönisch (74.). Dabei blieb es jedoch.

„Das Unentschieden ist für uns ein gefühlter Sieg“, meinte Karsten Hutwelker, Trainer des FC Oberlausitz Neugersdorf: „Das Ergebnis beweist die große Mentalität unseres Teams.“

Germania Halberstadt und Aufsteiger Bischofswerdaer FV trennten sich ebenfalls 1:1 (0:1). Den frühen 1:0-Vorsprung der Gäste durch Tomas Petracek (6.) glich Alexander Schmitt (53., Foulelfmeter) aus. Beide Mannschaften bleiben punktgleich (jeweils 18 Zähler).

„Vor der Partie wäre ich mit einem Punkt zufrieden gewesen“, sagte BFV-Trainer Erik Schmidt: „Es war für uns jedoch mehr drin.“ mspw

Zurück